Hornhaut (Kornea)
Der vorderste Abschnitt des Augapfels, der vor der Pupille liegt, nennt sich Kornea oder auch Hornhaut. Sie ist stark gekrümmt und durchsichtig. Daher beinhaltet sie keine Blutgefäße. Sie ist mit einem Tränenfilm überzogen, um die optischen Fähigkeiten zu verbessern. Ihre Aufgaben sind zum einen der Schutz des Auges und zum anderen die Brechung des ins Auge eintretenden Lichts. Für eine scharfe Sicht ist die Hornhaut unerlässlich.
Aufbau der Hornhaut
Von außen nach innen weist die Hornhaut insgesamt sechs Schichten auf:
- Vorderes Hornhautepithel (Epithelium corneae)
- Bowman-Membran (Lamina limitans anterior)
- Stroma corneae (Substantia propria)
- Dua-Schicht
- Descemet-Membran (Lamina limitans posterior)
- Kornea-Endothel (Endothelium corneae)
Die Oberfläche der Kornea ist besonders berührungsempfindlich. Das liegt daran, da sie mit zahlreichen Nerven verbunden ist. Am Rand des Stromas strahlen die Nervenfasern in die Kornea ein. Sie verteilen sich über das vordere und mittlere Stroma bis in die Bowman-Membran. Von dort gehen die Nervenbahnen weiter bis in die Epithelschicht, wo sie sich fein verzweigen.
Funktionen der Kornea
Die Funktionen der Hornhaut lassen sich in zwei Kategorien unterteilen:
- Optisch
- Schützend
Die optische Funktion der Hornhaut besteht darin, die Brechkraft des Auges zu beeinflussen. Lichtstrahlen fallen durch Hornhaut und Augenlinse und werden so gebündelt, dass sie auf der Netzhaut an einem Punkt zusammentreffen. Ein gesundes Auge weist eine Brechkraft von rund 60 Dioptrien (dpt) auf. Die Hornhaut ist für etwa 43 dpt verantwortlich.
Überdies besteht die Kornea zu etwa 76 % aus Wasser. Die Flüssigkeit ermöglicht eine klare Sicht. Wenn das Auge zu wenig Tränenflüssigkeit hat, schwillt sie an und trübt sich ein.
Die Schutzfunktion der Hornhaut besteht darin, dass sie das Auge vor Fremdkörpern schützt. Ohne Gewalteinwirkung ist die Kornea nicht zu durchdringen. So wird alles vom Tränenfilm ausgespült, was das Auge stört.
Mögliche Probleme mit der Hornhaut
Die vielen Schichten der Hornhaut machen sie zu einem widerstandsfähigen Bestandteil des Auges. Dennoch kann sie von diversen Erkrankungen betroffen sein. Um eine Diagnose zu stellen, kommt in der Regel eine Spaltlampe beim Augenarzt zum Einsatz. Folgende Hornhauterkrankungen gibt es:
- Hornhautverkrümmung (Astigmatismus)
- Hornhautentzündung (Keratitis)
- Hornhauttrübung
- Keratokonus
- Hornhautgeschwür (Ulcus corneae)
Zudem können Verletzungen der Hornhaut entstehen – beispielsweise durch einen Unfall oder durch die falsche Verwendung harter Kontaktlinsen. Überdies lässt sich Augentrockenheit so manches Mal auf die Hornhaut zurückführen. Eine ärztliche Abklärung bei Augenproblemen ist somit immer ratsam.