Eine Linsenimplantation kommt gerade für Menschen mit extremer Fehlsichtigkeit in Frage, da diese für eine Korrektur durch Augenlaser nicht geeignet sind.
Eine Phake Linse ist eine Kunstlinse die zusätzlich zur Linse im Auge eingesetzt wird, um die Fehlsichtigkeit auszugleichen. Der große Vorteil einer solchen Phake Linse ist ihre Reversibilität, das bedeutet, dass sie ohne Probleme wieder entfernt werden kann.
Welche Arten von Kunstlinsen gibt es?
Grundsätzlich wird zwischen zwei verschiedenen Phake Linsentypen unterschieden, die zusätzlich zur körpereigenen Linse implantiert wird. Zum einen gibt es Voderkammerlinsen (VKL), die vor die Regenbogenhaut eingesetzt werden und zum anderen Hinterkammerlinsen (HKL), welche dementsprechend hinter die Regenbogenhaut und vor der natürlichen Linse implantiert werden. Neben den Phake Linsen für Weit-und Kurzsichtigkeit gibt es auch verschiedene Linsentypen, die zusätzlich auch eine eventuelle Hornhautverkrümmung ausgleichen.
Wie läuft die Operation ab?
Die Implantation einer Kunstlinse erfolgt ambulant und unter örtlicher Betäubung. Der Eingriff an sich dauert nur etwa 20 Minuten.
Es wird zunächst ein feiner, tunnelartiger Einschnitt am Rande der Hornhaut vorgenommen um die Linse im weiteren Verlauf einsetzen zu können. Nun wird ein winziges Instrument benutzt um die noch gefaltete Linse durch die Öffnung vor bzw. hinter der Regenbogenhaut zu positionieren. Dort entfaltet sich die Kunstlinse und findet an der Regenbogenhaut Halt.
Da sich der kleine Einschnitt im Normalfall von selbst wieder schließt und die Wunde verheilt, muss nicht genäht werden.
Heilungsverlauf nach dem Eingriff?
In der Regel kann bereits einen Tag nach der Behandlung wieder gut gesehen werden, wobei die Sehkraft sich von Woche zu Woche noch verbessert und nach ca. 2-3 Monaten die volle Sehschärfe und Stabilität erreicht wird. Direkt nach der Linsenimplantation und einen Tag danach werden die ersten Nachuntersuchungen durchgeführt. Im Verlauf der nächsten Wochen sollten noch weitere Nachkontrollen folgen.
Für wen sind Phake Linsen geeignet?
Die Linsenimplantation kommt häufig bei hoher Weitsichtigkeit (ab ca. +5 dpt) und extremer Kurzsichtigkeit (ab ca. -8 dpt) zur Anwendung. Auch eine eventuelle Hornhautverkrümmung (Astigmatismus) kann mit berücksichtigt werden.
Eine Phake Linse, zusätzlich zur körpereigenen Linse, wird häufig bei jüngeren Menschen, die noch keine Lesebrille benötigen eingesetzt.
Ein Linsenaustausch erfolgt oft bei Menschen ab dem ca. 45. Lebensjahr, die bereits unter Altersweitsichtigkeit leiden und eine Lesebrille tragen.
Für wen sind Phake Linsen nicht geeignet?
Nicht geeignet sind grundsätzlich Patienten, die an einer Augen-oder Netzhauterkrankung leiden und Personen unter 18 Jahren.
Vorteile von Phake Linsen:
- reversibel (wieder entfernbar)
- gute Vorhersehbarkeit der Ergebnisse
- Das Innere des Auges wird nicht zerstört oder verändert
- Schneller Heilungsverlauf
- Nachkorrektur ist durch das Austauschen der Kunstlinse möglich
- Eingriff erfolgt ambulant (ca. 20 Minuten)
- Schnell wieder arbeitsfähig
- Schmerzfreie Behandlung