Der Graue Star, auch bekannt als Katarakt, ist eine Augenerkrankung, die Millionen von Menschen weltweit betrifft. Sie beeinflusst die Lebensqualität der Betroffenen bis hin zum Verlust des Sehvermögens. Umso wichtiger ist es, erste Symptome der Erkrankung frühzeitig zu erkennen und schnellstmöglich die Behandlungsoptionen zu nutzen, die für den Katarakt zur Verfügung stehen.
Methode | Grauer-Star OP mit Trifokallinsen |
Anwendung | Grauer Star (Katarakt), Alterssichtigkeit, starke Weitsichtigkeit |
Ablauf | Austausch der körpereigenen Linse mit hochwertigen Kunstlinsen, welche 3 Brennpunkte aufweisen: Nähe, Ferne, Mitteldistanz |
OP-Dauer | ca. 15-20 Minuten für pro Auge, Aufenthalt mindestens 4 Nächte |
Kosten | ab 3500 Euro für beide Augen |
Was ist der „Graue Star“?
Der Graue Star ist eine Augenerkrankung, die in der medizinischen Fachsprache als Katarakt bezeichnet. Diese Erkrankung betrifft die Linse des Auges, die normalerweise klar und transparent ist. Beim Grauen Star trübt sich die Linse allmählich ein, was zu einer Beeinträchtigung des Sehvermögens führt. Die betroffenen Patienten sehen die Welt um sich herum nur noch unscharf und vernebelt. Wenn der Graue Star unbehandelt bleibt, kann er die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen und im schlimmsten Fall zur Erblindung führen.
In welchem Alter bekommen die meisten Menschen einen Grauen Star?
Der Graue Star ist in erster Linie eine altersbedingte Augenerkrankung. Die meisten Menschen entwickeln im Laufe ihres Lebens einen Katarakt und das Risiko steigt mit dem Alter immer weiter an. In der Regel tritt der Graue Star bei Menschen ab dem 60. Lebensjahr häufiger auf, aber auch jüngere Menschen können betroffen sein, insbesondere dann, wenn bestimmte Risikofaktoren vorliegen.
Mit fortschreitendem Alter steigt das Risiko für die Entwicklung eines Grauen Stars deutlich an. Dies liegt daran, dass die Proteine in der Linse des Auges im Laufe der Zeit ihre Struktur verändern und sich eintrüben. Tatsächlich entwickeln sogar die meisten Menschen im Laufe ihres Lebens eine gewisse Form von Katarakten, aber nicht alle erfordern eine sofortige Behandlung.
Gibt es den Grauen Star auch bei Kindern?
Ja, der Graue Star kann auch bei Kindern auftreten, obwohl dies eher selten vorkommt. Der kindliche Katarakt oder pädiatrische Katarakt kann verschiedene Ursachen haben. Meistens entsteht er aufgrund von genetischer Faktoren, Erkrankungen während der Schwangerschaft, Verletzungen oder Infektionen. Wenn der Graue Star frühzeitig behandelt wird, können die meisten betroffenen Kinder eine normale Sehkraft entwickeln.
Kann sich der Graue Star wieder zurückbilden?
Der Graue Star kann sich nicht von selbst zurückbilden. Es handelt sich um eine progressive Augenerkrankung. Einmal entstandene Katarakte verschwinden nicht von selbst und erfordern in der Regel eine medizinische Behandlung, um das Sehvermögen zu verbessern.
Grauer Star: Ursachen für die Augenerkrankung
Es gibt verschiedene Faktoren und Ursachen, die zur Entwicklung eines Grauen Stars beitragen können. Der wichtigste Risikofaktor für die Entwicklung eines Grauen Stars ist das Alter. Diese Form der Augenerkrankung wird auch als „Alterskatarakt“ bezeichnet.
Darüber hinaus gibt es noch einige weitere Risikofaktoren, die ein Katarakt begünstigen:
- Genetische Veranlagung
Eine familiäre Veranlagung kann eine Rolle spielen, wenn man nach den Ursachen des Grauen Stars forscht. Wenn ein Grauer Star bereits in der Familie vorgekommen ist, besteht ein erhöhtes Risiko, auch selbst an der Erkrankung zu leiden. - UV-Strahlung
Wenn Sie Ihre Augen übermäßig viel dem UV-Licht aussetzen, ist das Risiko für Katarakte erhöht. - Rauchen
Das Rauchen von Zigaretten ist ein bekannter Risikofaktor für die Entwicklung von Katarakten. - Diabetes
Menschen mit Diabetes haben ebenfalls ein höheres Risiko, irgendwann im Laufe ihres Lebens einen Grauen Star zu bekommen. Wichtig ist daher eine regelmäßige Blutzuckerkontrolle. - Augenverletzungen
Verletzungen oder Traumata am Auge können ebenfalls zum Ausbruch der Krankheit führen. - Medikamente
Die langfristige Einnahme bestimmter Medikamente, wie beispielsweise Kortikosteroide, erhöht das Risiko für einen Grauen Star.
Verschiedene Formen des Grauen Stars nach Ort der Linsentrübung
Die Trübung der Linse im Auge kann an verschiedenen Orten auftreten. Danach richtet es sich auch, welche Symptome auftreten und wie sich die Krankheit im weiteren Verlauf entwickelt.
- Rindenkatarakt (Cortical Cataract): Bei einem Rindenkatarakt tritt die Trübung in der äußeren Schicht der Linse auf, der sogenannten Rinde. Diese Form des Grauen Stars führt dazu, dass die Linsenränder undurchsichtig werden. Personen mit einem Rindenkatarakt können Symptome wie blendendes Licht, gestreiftes Sehen und Schwierigkeiten beim Wechseln zwischen unterschiedlichen Lichtverhältnissen wahrnehmen.
- Hintere subkapsuläre Katarakt (Posterior Subcapsular Cataract, PSC): Dieser Katarakt tritt an der Rückseite der Linse, direkt unter ihrer Kapsel, auf. Er kann sich schneller entwickeln als andere Formen des Grauen Stars und führt oft zu einer Verschlechterung des Nahsehens und einer erhöhten Blendempfindlichkeit. Menschen, die Steroide nehmen oder an bestimmten Krankheiten wie Diabetes leiden, haben ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung eines hinteren subkapsulären Katarakts.
- Kernkatarakt (Nuclear Cataract): Bei einem Kernkatarakt liegt die Trübung in der Mitte (dem Kern) der Linse. Dies ist eine der häufigsten Formen des Grauen Stars, die vorwiegend im Alter auftritt. Oftmals nehmen die Betroffenen die Erkrankung als „zweigeteilte“ oder „zweischichtige“ Sehstörung wahr.
Grauer Star Symptome: So macht sich ein Katarakt bemerkbar
Wie viele andere Augenerkrankungen macht sich der Graue Star nur schleichend bemerkbar. Zudem verläuft die Erkrankung komplett schmerzfrei. Dennoch gibt es schon im Anfangsstadium einige Symptome, die auf ein Katarakt hindeuten.
- Verschwommenes Sehen: Das häufigste Symptom ist ein zunehmend verschwommenes Sehen, das allmählich immer schlimmer wird. Die Umgebung erscheint unscharf oder vernebelt, als würde man durch einen milchigen Schleier sehen.
- Lichtempfindlichkeit: Betroffene Menschen sind oft empfindlicher gegenüber hellem Licht. Sie reagieren stark auf direktes Sonnenlicht oder Scheinwerfer in der Nacht. Die Blendungsempfindlichkeit nimmt allmählich zu. Mit schleichendem Verlauf wird es immer schwieriger, bei grellem Licht oder in der Nähe von Lichtquellen zu sehen.
- Probleme beim Lesen und Sehen in der Dämmerung: Das Lesen von gedrucktem Text oder das Erkennen von Gesichtern in schlecht beleuchteten Bereichen kann erschwert sein.
- Vermindertes Kontrastsehen: Die Fähigkeit, Unterschiede zwischen hellen und dunklen Bereichen wahrzunehmen, nimmt bei einem Grauen Star schrittweise ab. Sie können immer weniger Details erkennen.
- Veränderte Wahrnehmung von Farben: Einige Menschen mit Grauem Star berichten über eine veränderte Wahrnehmung von Farben. Farben können weniger kräftig oder lebendig erscheinen.
- Doppelbilder: In einigen Fällen können Doppelbilder oder Mehrfachbilder auftreten, insbesondere bei einem fortgeschrittenen Grauen Star.
Schritte der Diagnosestellung beim Augenarzt
Wenn Sie erste Symptome des Grauen Stars spüren, dann vereinbaren Sie schnellstmöglich einen Termin beim Augenarzt. Der Arzt wird mit Ihnen über Ihre Symptome sprechen und Fragen zu Ihrer medizinischen Vorgeschichte stellen. So kann er herausfinden, ob Sie bereits Risikofaktoren für einen Grauen Star haben, wie z. B. Diabetes oder eine familiäre Vorgeschichte.
Im Rahmen einer gründlichen Untersuchung prüft der Arzt das Sehvermögen sowie die Pupillenreaktion und den Augeninnendruck. Außerdem werden die vorderen und die hinteren Abschnitte des Auges mit einem sogenannten Spaltlampenmikroskop untersucht. Ein besonderer Fokus der Untersuchung liegt auf der Beurteilung der Linse. Der Arzt wird die Linse in Ihrem Auge genau betrachten, um festzustellen, ob sie trüb oder undurchsichtig ist. Dies ist das charakteristische Merkmal eines Grauen Stars. Um den Grad der Beeinträchtigung Ihres Sehvermögens durch den Grauen Star zu bestimmen, wird Ihr Arzt dann noch verschiedene Sehtests durchführen, wie z. B. den Sehschärfe-Test.
Grauer Star: So ist der Verlauf der Erkrankung
In den frühen Stadien des Grauen Stars bemerken die meisten Menschen keine signifikanten Symptome. Die Linsentrübung entwickelt sich langsam und hat nur geringe Auswirkungen auf die Sehkraft. Mit der Zeit wird die Linsentrübung stärker und die Betroffenen bemerken erste Symptome. kann beginnen, Symptome zu bemerken. Dazu gehören verschwommenes Sehen, Blendempfindlichkeit, erhöhte Lichtempfindlichkeit. Mit Fortschreiten der Erkrankung bekommen die Patienten den typischen „starren Blick“
Die Linsentrübung schreitet im Laufe der Zeit immer weiter fort und beeinträchtigt irgendwann die Sehkraft. Alltägliche Aktivitäten wie das Lesen, das Autofahren und das Erkennen von Gesichtern werden zunehmend erschwert. Wenn der Graue Star nicht behandelt wird, schränkt er irgendwann die Lebensqualität erheblich ein. Die Sehkraft wird immer schlechter, die Betroffenen verlieren ihre Unabhängigkeit und können nur noch mit starken Einschränkungen ihren Alltag bewältigen.
Grauer Star Behandlung: Das können Sie tun
Leider gibt es keine Medikamente, mit denen der Graue Star behandelt werden kann. Daher gibt es langfristig nur eine Behandlungsmöglichkeit für den Grauen Star: Die Operation. Bis dahin können Sie die Beeinträchtigungen oftmals noch mit Sehhilfen ausgleichen.
Wann ist der richtige Zeitpunkt für eine Operation gekommen?
Es gibt keinen fest definierten optimalen Zeitpunkt für einen Eingriff. Wenn der Graue Star Ihre Sehkraft erheblich beeinträchtigt und Ihre täglichen Aktivitäten wie Lesen, Fahren, Fernsehen oder Arbeiten stark beeinträchtigt, spätestens dann sollten Sie eine Operation in Erwägung ziehen. Allerdings müssen Sie auch gar nicht so lange warten, bis sich bereits ein leidensdruck aufgebaut hat. Es lohnt sich, schon viel früher zu reagieren, noch bevor die Eigenständigkeit und die Lebensqualität so stark beeinträchtigt wird. Ist der Graue Star einmal diagnostiziert, dann wird der Augenarzt Ihre Augen regelmäßig untersuchen und den Fortschritt der Augenerkrankung überwachen.
Welche Operationsmethoden gibt es für den Grauen Star?
Die Operation wird mit dem Ziel durchgeführt, die alte, verhärtete Linse gegen eine neue, künstliche Linse im Auge zu ersetzen. Die Kataraktoperation gehört heute schon zu den Routineeingriffen, sollte aber ausschließlich von einem erfahrenen Augenspezialisten durchgeführt werden.
So läuft die Operation üblicherweise ab:
- Schritt: Vorbereitung des Eingriffs
Vor der Operation wird Ihr Augenarzt eine gründliche Untersuchung Ihrer Augen durchführen, um die genaue Stärke Ihrer Intraokularlinse (IOL) zu bestimmen, die nach der Operation eingesetzt wird. - Schritt: Betäubung
Die meisten Kataraktoperationen werden ambulant durchgeführt. Die Patienten bekommen nur lokale Betäubungstropfen oder -injektionen, um das Auge schmerzfrei zu machen. Da viele Patienten sehr aufgeregt sind, bekommen sie leichte Beruhigungsmittel, mit denen sie sich etwas entspannen können zu betäuben. In einigen Fällen kann eine leichte Beruhigungsmittelgabe erfolgen, um Ihnen zu helfen, sich zu entspannen. - Schritt: Eröffnung der Hornhaut
Der Chirurg macht einen kleinen Schnitt in die vordere Kapsel der Linse oder in die Hornhaut, um Zugang zur getrübten Linse zu erhalten. - Schritt: Entfernung der getrübten Linse
Die getrübte Linse wird mit einer speziellen Technik, wie der Phakoemulsifikation oder der Extracapsular Extraction in kleinste Teile zerbrochen und anschließend abgesaugt. - Schritt: Implantation einer künstlichen Linse
Nachdem die getrübte Linse entfernt wurde, wird eine klare künstliche Linse, die als Intraokularlinse (IOL) bezeichnet wird, in das Auge eingesetzt. Diese IOL bleibt dauerhaft im Auge und hilft dabei, das Sehen zu verbessern. - Schritt: Verschluss des Schnitts
Der Schnitt wird dann entweder von selbst heilen oder mit einem oder zwei Nähten verschlossen, je nachdem, wie genau die Operation durchgeführt wurde.
Wie lange beträgt die Genesungszeit nach dem Eingriff?
Meistens ist die Hornhaut nach der Operation noch etwas ausgetrocknet. Sie braucht Zeit für die Regeneration. Aber schon nach wenigen Tagen ist meistens eine Besserung zu verspüren. Bis das Auge nach der Operation wieder vollständig geheilt und die neue Linse fest eingewachsen ist, dauert es etwa 4 bis 6 Wochen.
Kann man nach der Katarakt-Operation wieder normal sehen?
Ja, in den meisten Fällen können die Betroffenen nach einer erfolgreichen Operation des Grauen Stars wieder normal sehen. Oft bemerken sie schon unmittelbar nach dem Eingriff eine deutliche Verbesserung ihres Sehvermögens. Obwohl die getrübte Augenlinse entfernt wurde, kann die künstliche Intraokularlinse (IOL), die während der Operation implantiert wurde, nicht auf die Veränderungen der Augenlänge im Laufe des Lebens reagieren. Daher kann es sein, dass Sie nach der Operation eine Brille für das beste Sehergebnis benötigen, insbesondere für das Lesen oder das Betrachten von Objekten in der Nähe.
Kann der Katarakt nach dem Eingriff wiederkommen?
Nach einer erfolgreichen Operation kann der Graue Star normalerweise nicht wieder auftreten. Das Entfernen der getrübten Augenlinse und der Ersatz durch eine künstliche Intraokularlinse (IOL) ist eine dauerhafte Lösung. Die künstliche Linse ist nicht anfällig für die gleiche Art von Trübung wie die natürliche Linse des Auges.
Kann ich einem Katarakt wirksam vorbeugen?
Da die meisten Katarakte altersbedingt sind oder durch genetische Faktoren begünstigt werden, gibt es keine verlässliche Methode, einem Grauen Star vorzubeugen. Trotzdem können Sie durch kleine Veränderungen in Ihrem Verhalten bestimmte Risikofaktoren für die Entstehung des Grauen Stars reduzieren.
- Rauchen aufgeben
Zigaretten sind ein bekannter Risikofaktor für die Entwicklung von Katarakten. Wenn Sie mit dem Rauchen aufhören, verringern Sie das Risiko eines Kataraktes. - Sonnenschutz
Wenn Sie Ihre Augen immer wieder über längere Zeit ungeschützt der Sonne aussetzen, dann steigt das Risiko für einen Grauen Star. Tragen Sie im Sommer daher eine Sonnenbrille im Freien. - Gesunde Ernährung
Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Antioxidantien ist, kann die Augengesundheit zu erhalten. Essen Sie Lebensmittel wie Obst, Gemüse (insbesondere grünes Blattgemüse) und Fisch, die reich an Vitaminen und Antioxidantien sind. - Diabeteskontrolle
Diabetes ist ein weiterer Risikofaktor für die Entwicklung von Katarakten. Lassen Sie bei dieser Erkrankung daher regelmäßig Ihren Blutzuckerspiegel kontrollieren.
Zudem wird empfohlen, dass Menschen ab dem 40. Lebensjahr alle zwei Jahre und ab dem 60. Lebensjahr jährlich eine Kontrolluntersuchung beim Augenarzt vereinbaren. Im Rahmen einer Früherkennungsuntersuchung werden Auffälligkeiten am Auge schnell entdeckt.