Keratokonus (Hornhautkegel)

Der Keratokonus ist eine Augenerkrankung, von der die Hornhaut betroffen ist. Sie wird immer dünner und wölbt sich kegelförmig auf. Daher kommt auch der alternative Begriff „Hornhautkegel“. Die Sehschärfe nimmt bei Fortschreiten der Erkrankung immer weiter ab. In der Regel werden zur Behandlung spezielle Kontaktlinsen empfohlen.

Was passiert bei einem Keratokonus?

Bei einem Keratokonus sind meist beide Augen gleichzeitig betroffen. Es liegt in der Regel keine Entzündung vor. Die Hornhaut (Kornea) wird dabei immer dünner und ändert ihre Form, sodass sie immer mehr einem Kegel gleicht. Daher stammt auch die alternative Bezeichnung „Hornhautkegel“. Da ein Keratokonus immer weiter voranschreitet, kommt es zu einem progressiven Sehverlust.

Die Hornhaut trägt einen großen Teil zum Sehvermögen bei, da sie maßgeblich an der Lichtbrechung beteiligt ist. Bei einem Keratokonus ist eine korrekte Bündelung der Lichtstrahlen nicht mehr möglich. Die Auswirkung ist ähnlich wie die einer Hornhautverkrümmung, sodass der Keratokonus häufig zunächst damit verwechselt wird.

Ursachen eines Keratokonus

Der Keratokonus gehört zu den seltenen Augenerkrankungen. Nur einer von 2.000 Menschen sind betroffen. Was die genauen Auslöser sind, ist noch nicht gänzlich erforscht. Man hat jedoch herausgefunden, dass er erblich bedingt ist. Er kann isoliert oder in Zusammenhang mit anderen erblichen Erkrankungen auftreten.

Ein Hornhautkegel entsteht durch eine Störung des Bindegewebes. Dadurch bilden sich Risse in der Descemet-Membran, die narbig abheilen. Das führt zu einer Eintrübung der Hornhaut.

Symptome eines Hornhautkegels

In den meisten Fällen stellen Betroffene zunächst ein vermindertes Sehvermögen fest. Meist wird ein Keratokonus im Alter zwischen 15 und 30 Jahren festgestellt. Durch die veränderte Form der Hornhaut kommt es zu einer Kurzsichtigkeit (Myopie) und einer fortschreitenden Hornhautverkrümmung (Astigmatismus). Da sich die Hornhaut immer weiter verformt, müssen Sehhilfen kontinuierlich angepasst werden.

Viele Betroffene stellen auch Schatten und Doppelbilder fest. Auch eine verzerrte und verschwommene sowie eingetrübte Sicht ist möglich. Zudem kann es durch die Einrisse der Descemet-Membran zu Augenschmerzen kommen.

Zu den Begleiterscheinungen gehören überdies Kopfschmerzen, Schwindel, Konzentrationsschwierigkeiten und Übelkeit.

Behandlung eines Keratokonus

Ein Keratokonus ist nicht heilbar. Eine Behandlung hat daher zum Ziel, den Verlauf der Erkrankung zu verlangsamen und die Sehschwäche des Patienten zu korrigieren. Viele Menschen können daher trotz eines Keratokonus ein ganz normales Leben führen.

Es wird oftmals angenommen, dass Menschen mit einem Hornhautkegel allmählich erblinden. Das ist jedoch nicht der Fall. Zwar sehen Betroffene immer schlechter, doch das Augenlicht geht nicht verloren. Wenn die Erkrankung stagniert, verschlechtert sich auch das Sehvermögen nicht weiter.

Mögliche Behandlungsmethoden sind:

  • Sehhilfen für eine Korrektur der Sicht
  • Crosslinking (CXL) bzw. Hornhautvernetzung für ein Stoppen des Fortschreitens der Erkrankung
  • Linsenimplantation bei stabilem Keratokonus
  • Hornhauttransplantation (Keratoplastik), um die Erkrankung durch einen Austausch der Hornhaut zu stoppen

Wer einen Keratokonus also frühzeitig erkennt, kann wesentlich effektiver darauf reagieren.

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