Die häufigsten Augenerkrankungen: Entstehung, Symptome und Behandlung

Der Sehsinn ist einer der wichtigsten Sinne des Menschen. Das Auge kann als Sinnesorgan jedoch vielfältige Erkrankungen aufweisen, die diesen Sinn schwächen.

Welche Augenerkrankungen gibt es, wie kann man sie erkennen und was kann man dagegen tun? Um die Beantwortung dieser Fragen geht es im folgenden Beitrag.

Das gesunde Auge

Um Augenerkrankungen und ihre Auswirkungen besser verstehen zu können, ist es sinnvoll, den Aufbau des Auges zu kennen. Es besteht aus mehreren Bestandteilen. Die vorderste Schicht nennt sich Hornhaut bzw. Kornea. Es handelt sich um eine klare und durchsichtige Schicht, durch die Licht ins Auge gelangt.

Die Hornhaut ist maßgeblich an der Brechung des eintreffenden Lichts beteiligt. Danach gelangt das Licht zur Augenlinse. Sie bricht das Licht erneut. Die Augenlinse ist in der Lage, sich unterschiedlich zu krümmen. Dadurch ermöglicht sie scharfes Sehen in verschiedene Entfernungen. Der Lichtstrahl wird an einem bestimmten Punkt auf der Netzhaut – auf der Makula – gebündelt. Das ist wichtig, damit ein scharfes Bild entsteht. Wird das Licht vor oder hinter der Netzhaut gebündelt, sehen Betroffene in die Ferne oder in die Nähe unscharf.

Als Retina oder Netzhaut wird der hinterste Teil des Auges bezeichnet. Dort findet die „Bildverarbeitung“ statt. Die Retina gibt die erhaltenen Informationen über elektrische Signale an den Sehnerv und somit an das Gehirn weiter.

An all diesen Bereichen im Auge kann es zu Beschwerden und eingeschränkten Funktionen kommen. Augenkrankheiten entstehen, sobald ein oder mehrere Teile des Auges nicht so funktionieren, wie sie sollen.

Diese Augenerkrankungen gibt es

Am und im Auge können sich zahlreiche Erkrankungen bilden. Da sie sehr unterschiedlich sein können, lassen sie sich auch anhand verschiedener Merkmale feststellen. In jedem Fall ist jedoch bei Verdacht auf eine Augenerkrankung der Gang zum Augenarzt ratsam. Dieser kann im Zuge einer Untersuchung feststellen, ob eine Krankheit vorliegt und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt. Welche Krankheiten zählen zu den häufigsten Augenerkrankungen in der Augenheilkunde?

Kurzsichtigkeit (Myopie)

Zwar gehört die Kurzsichtigkeit zu den Fehlsichtigkeiten, die besonders häufig vorkommen. Dennoch zählt sie auch zu den Augenkrankheiten. Sie kann sowohl erworben als auch angeboren sein. Handelt es sich um eine angeborene Myopie, treten die ersten Anzeichen im Kindes- oder Jugendalter auf.

Kurzsichtigkeit ist eine Sehschwäche, bei der Objekte in der Ferne unscharf wahrgenommen werden.
Kurzsichtigkeit ist eine Sehschwäche, bei der Objekte in der Ferne unscharf wahrgenommen werden.

Wer unter Kurzsichtigkeit leidet, nimmt Objekte in der Ferne unscharf wahr. Nahe Gegenstände hingegen können problemlos und scharf erkannt werden. Daher ist die Diagnose sehr schnell und zuverlässig. Optiker und Augenärzte können mithilfe eines Sehtests zügig herausfinden, ob eine Person kurzsichtig ist oder nicht.

Es gibt zwei Ursachen für eine Kurzsichtigkeit:

  • zu langer Augapfel (Achsenmyopie)

  • zu hohe Brechung der Augenlinse (Brechungsmyopie)

Anders als bei einem gesunden Auge wird somit das Licht nicht auf der Netzhaut gebündelt, sondern davor. Ein unscharfes Bild entsteht.

Die Kurzsichtigkeit kann sich durch einen entsprechenden Lebensstil immer weiter verschlechtern. Naharbeit wie Lesen, Fernsehen und Computerarbeit tragen zur Verschlechterung bei. Durch diese Tätigkeiten lässt sich eine Kurzsichtigkeit auch erwerben. Korrigiert wird sie durch eine Brille, Kontaktlinsen oder Laserbehandlungen.

Weitsichtigkeit (Hyperopie)

Das genaue Gegenteil der Kurzsichtigkeit ist die Weitsichtigkeit. Hier sind es ein zu kurzer Augapfel oder eine zu geringe Brechung der Augenlinse, die für die Fehlsichtigkeit verantwortlich sind. Betroffene sehen Objekte in der Nähe unscharf und Gegenstände in der Ferne scharf. Auch hier geht eine Diagnose sehr schnell. Als Therapie eignen sich ebenfalls Sehhilfen wie eine Brille oder Kontaktlinsen.

Alterssichtigkeit (Presbyopie)

Die Alterssichtigkeit wird häufig auch als Altersweitsichtigkeit bezeichnet, wobei es sich strenggenommen gar nicht um eine Weitsichtigkeit handelt. Nur die Auswirkungen sind gleich: Alterssichtige Menschen sehen in der Nähe unscharf. Die Sehstörung hat jedoch eine andere Ursache. Als ganz normales Alterungsanzeichen handelt es sich um den Verlust der Elastizität der Augenlinse. Sie kann im Nahbereich nicht mehr „scharfstellen“, da sie nicht mehr so flexibel wie in jungen Jahren ist. Ab Mitte 40 kann es zur Alterssichtigkeit kommen. Mit zunehmendem Alter wird sie immer stärker.

Trockene Augen

Nicht immer stecken hinter trockenen Augen spezielle Augenerkrankungen. Manchmal wird die Trockenheit auch einfach durch äußere Reize verursacht. Trockene Luft sowie eine verminderte Blinzelfrequenz – zum Beispiel durch konzentriertes Arbeiten – können dazu beitragen. Doch auch der häufige Gebrauch von Kontaktlinsen kann die Augen trocken machen. Dazu kommen noch Wind und starke UV-Strahlen als mögliche Ursachen.

Trockene Augen können aber auch die Folge von Erkrankungen sein. Sowohl eine Schilddrüsenüberfunktion (z.B. Morbus Basedow) als auch eine Schilddrüsenunterfunktion (z.B. Hashimoto) können trockene Augen verursachen. Je nachdem, was der Auslöser für die Beschwerden ist, kommen Augentropfen, Augensalbe, Medikamente oder Laserbehandlungen als Therapie infrage.

Grauer Star (Katarakt)

Wie alle anderen Organe im Körper des Menschen altern auch die Augen. Der Katarakt ist eine gängige altersbedingte Erscheinung. Die Ursache für den Grauen Star liegt darin, dass die menschliche Linse mit der Zeit immer trüber wird.

Beim Grauen Star oder auch Katarakt genannt, trübt sich die Linse des Auges ein.
Beim Grauen Star oder auch Katarakt genannt, trübt sich die Linse des Auges ein.

Dadurch nimmt die Sehfähigkeit mehr und mehr ab. Betroffene stellen fest, dass Farben verblassen und das Sehen generell schwerer fällt. Ein Grauer Star lässt sich mit einer Laserbehandlung beheben. Dabei wird die natürliche, trübe Linse entnommen und eine künstliche Linse ins Auge eingesetzt. Diese kann nicht mehr eintrüben. Moderne Trifokallinsen ermöglichen eine scharfe Sicht in allen Entfernungen, so dass der Patient nach der Operation auch keine Lesebrille mehr benötigen. Trifokallinsen in der Türkei sind wesentlich günstiger als in Deutschland.

Grüner Star (Glaukom)

Eine weitere Alterserscheinung ist der Grüne Star. Er ist eine der häufigsten Ursachen für eine Erblindung. Daher ist das Glaukom – wie ein Grüner Star noch genannt wird – eine ernste Angelegenheit. Der Grund dafür ist, dass die Sehnerven dauerhaft geschädigt werden.

Ein Grüner Star geht mit einem erhöhten Augeninnendruck einher. Dieser liegt bei über 21 mmHg. Normal ist ein Wert von 10 bis 21 mmHg. Dadurch wird der Sehnervkopf abgedrückt. Daraufhin bekommt er nicht mehr alle erforderlichen Nährstoffe und stirbt ab.

Ein solch hoher Augendruck kann beispielsweise durch das Anstauen von Kammerwasser entstehen. Da sich ein Grüner Star (Glaukom) über die Jahre hinweg schleichend entwickelt und kaum Schmerzen verursacht, bemerken ihn viele Betroffene erst recht spät.

Wenn bereits Gesichtsfeldausfälle zu bemerken sind, muss schnell gehandelt werden. Besser ist es, regelmäßige Kontrollen durchführen zu lassen, um die Augenerkrankung frühzeitig zu erkennen. Je schneller ein Glaukom behandelt wird, desto besser ist es.

Wie wird ein Glaukom behandelt? Tatsächlich gibt es hier zwei Optionen:

  • operative Behandlung

  • medikamentöse Behandlung

Welche Methode gewählt wird, hängt von der Ursache ab. Ziel der Behandlung ist immer, den Augeninnendruck zu senken und die verbliebene Sehfähigkeit voll auszunutzen. Hilfsmittel wie Brillen kommen zum Einsatz.

Makuladegeneration

Da es sich auch bei der Makuladegeneration um eine der häufigsten Augenerkrankungen im Alter handelt, nennt man sie auch oft altersbedingte Makuladegeneration (AMD). Die Makula – also der Punkt des schärfsten Sehens auf der Netzhaut – verliert immer mehr an Funktion. Das liegt daran, dass mit dem Alter Netzhautzellen nach und nach absterben.

Betroffene bemerken eine angehende Makuladegeneration anhand eines grauen Schleiers in der Mitte des Sehfelds. Dieser wird immer größer, sodass das Sehvermögen immer weiter schwindet. Farben und Kontraste werden nicht mehr richtig wahrgenommen und es kommt zum Verlust der Sehschärfe.

Allgemein lässt sich die Makuladegeneration in zwei Arten unterteilen:

  • trockene Form

  • feuchte Form

Bei der trockenen Makuladegeneration werden die Sehzellen durch Ablagerungen – auch Drusen genannt – beschädigt. Erfolgt keine Behandlung, kann eine feuchte Makuladegeneration entstehen. Hier formen sich neue Blutgefäße in der Netzhaut, die sehr instabil sind. Da sie teilweise defekt sind oder es schnell werden, tritt häufig Blut aus, was im schlimmsten Fall sogar eine Netzhautablösung zur Folge haben kann. Dabei handelt es sich um einen augenärztlichen Notfall, der dringender Behandlung bedarf!

Wie wird die Makuladegeneration behandelt? Bei den ersten Anzeichen einer Makuladegeneration ist es wichtig, einen Augenarzt aufzusuchen. Je nach Stadium wird bei der Therapie anders verfahren. In manchen Fällen hilft noch eine immunbiologische Spritze. Auch eine Laserbehandlung kann dabei helfen, das Fortschreiten zu verlangsamen. Ebenfalls kann die Stimulation der Netzhaut mit speziellen Licht-Wellenlängen Linderung verschaffen.

Hagel- und Gerstenkorn

Die Augenerkrankungen Hagelkorn (Hordeolum) und Gerstenkorn (Chalazion) gehen mit plötzlichen Schwellungen der Augenlider einher. Bis es zu diesem Symptom kommt, hat das Hagel- oder Gerstenkorn jedoch schon lange im Hintergrund geschlummert.

Es handelt sich um eine Verstopfung und Entzündung der Talgdrüsen im Auge. Diese entwickeln sich sehr langsam. Erste Anzeichen sind ein verminderter Tränenfilm über dem Auge. In vielen Fällen bildet sich die Augenerkrankung wieder von selbst zurück. Falls nicht, können die Auswirkungen sehr schmerzhaft sein.

Bei einem Gerstenkorn liegt eine Entzündung der Talgdrüsen im Auge vor.

Oftmals schwillt die Innenseite des Augenlids oder der Augenkante an und wird rot, was auch als unästhetisch betrachtet wird. Vor allem Gerstenkörner können hartnäckig sein. Da es sich um eine bakterielle Infektion handelt, helfen antibakterielle Salben. Verantwortlich sind oftmals Staphylokokken und in seltenen Fällen auch Streptokokken.

Keratokonus

Bei einem Keratokonus handelt es sich um eine Hornhauterkrankung. Dabei verformt und verdünnt sich die Hornhaut kegelförmig. Es können beide Augen oder auch nur eines betroffen sein. Oftmals ist der Keratokonus auf beiden Augen nicht gleich stark ausgeprägt. Betroffene werden kurzsichtiger und es bildet sich eine Hornhautverkrümmung (Astigmatismus).

Keratokonjunktivitis epidemica

Zu den virusbedingten Augenerkrankungen zählt die Keratokonjunktivitis epidemica. Sie betrifft die Binde- und Hornhaut. Verursacht wird die Erkrankung durch Adenoviren, die stark ansteckend sind. Sie verbreiten sich durch die Tränenflüssigkeit.

Eine Keratokonjunktivitis epidemica geht meist mit Grippesymptomen einher: Kopfschmerzen, Fieber, Müdigkeit und geschwollene Lymphknoten stehen auf dem Plan. Eine Rötung und Schwellung der Augen zusammen mit starkem Tränenfluss sind ebenfalls keine Seltenheit.

Die Hornhaut wird im Zuge dieser Augenkrankheit immer trüber. Das Sehvermögen verschlechtert sich zunehmend. Allerdings ist das nicht permanent: Nach einigen Wochen sollten die Beschwerden von selbst abklingen.

Um eine schnelle Linderung zu fördern, ist eine hohe Hygiene essenziell. Betroffene sollten sich häufig die Hände waschen und Textilien, die in Kontakt mit der Tränenflüssigkeit kommen, gründlich reinigen. Wichtig ist auch, die Infektion nicht auf andere zu übertragen, damit sich diese nicht anstecken. Das gilt im Grunde für alle ansteckenden Augenkrankheiten.

Diabetische Retinopathie

Es gibt auch Augenerkrankungen, die durch bereits bestehende andere Erkrankungen entstehen. Die diabetische Retinopathie ist dafür ein gutes Beispiel. Sie ist eine mögliche Folge von Diabetes mellitus Typ 2. Bei der Erkrankung ist der Blutzuckerspiegel erhöht. Dadurch können Nerven und Blutgefäße im Auge Schaden nehmen. Sehstörungen entstehen.

Vor allem die Netzhaut (Retina) ist betroffen. Häufig kommt es durch Diabetes mellitus zu einem Gefäßverschluss. Dieser führt zu einem Sauerstoffmangel, weshalb der Körper vermehrt Wachstumsfaktoren (VEGF) ausschüttet. Dadurch bilden sich neue, aber leider auch schwache Blutgefäße. Wie auch bei der Makuladegeneration kann es zu Blutungen und somit zu einer Netzhautablösung kommen.

Feststellen lässt sich eine diabetische Retinopathie durch einen teilweisen oder vollständigen Sehverlust. In schweren Fällen zieht sie sogar die Erblindung nach sich. Daher ist eine frühzeitige Erkennung essenziell, um nicht das Augenlicht zu verlieren.

Wie wird eine diabetische Retinopathie behandelt?

Personen, die unter Diabetes mellitus leiden, sollten sich ohnehin an den Behandlungsplan ihres Arztes halten. Dennoch kann es zu einer diabetischen Retinopathie kommen, wenn der Blutzuckerhaushalt im Ungleichgewicht ist. Wurde sie rechtzeitig durch den Augenarzt oder die Augenärztin erkannt, kann frühzeitig mit der Therapie begonnen werden.

Zu den Behandlungsmöglichkeiten zählt die Laserbehandlung. In einigen Fällen werden auch Medikamente verabreicht. Sogenannte VEGF-Hemmer können die Ausschüttung von Wachstumsfaktoren verhindern. In erster Linie ist es jedoch wichtig, den erhöhten Blutzucker auszugleichen. Eine Anpassung des Lebensstils ist bei Diabetes mellitus also unabdingbar, damit keine Retinopathie entsteht.

Retinopathia pigmentosa

Eine andere Form der Retinopathie ist die Retinopathia pigmentosa. Dabei handelt es sich um eine der Augenkrankheiten, die genetisch bedingt sind. Sie zeigt sich bereits im Kindes- oder Jugendalter. Bei dieser Erkrankung sehen Betroffene immer schlechter und können sogar blind werden.

Das liegt daran, dass die Rezeptoren der Netzhaut absterben. Betroffen sind sowohl Zapfen als auch Stäbchen. Aktuell gibt es für die Retinopathia pigmentosa noch keine passende Behandlung. Sehhilfen wie eine Brille kommen zum Einsatz.

Glaskörpertrübung (Mouches volantes)

In der Augenheilkunde ist die Glaskörpertrübung als „Mouches volantes“ – übersetzt: fliegende Mücken – bekannt. Sie zeichnet sich durch kleine schwarze Fäden, Punkte oder wahrgenommene „Mücken“ aus. Diese treten plötzlich auf – beispielsweise dann, wenn man etwas liest oder eine weiße Fläche betrachtet.

Manche nehmen an, dass es sich um eine optische Täuschung handelt. Das ist jedoch nicht der Fall. Die Punkte und Mücken existieren wirklich – nur dass sie keine echten Mücken sind, die im Raum fliegen. Vielmehr handelt es sich um ein Symptom der Glaskörpertrübung: Die Flecken schwimmen im Auge.

Wie entsteht eine Glaskörpertrübung?

Zunächst einmal sollte jedem bewusst sein, dass das menschliche Auge zum größten Teil von einem sogenannten Glaskörper ausgefüllt wird. Diese Masse ist klar und hat eine geleeartige Konsistenz. Im Glaskörper befinden sich kollagenhaltige Fasern sowie Hyaluronsäure. Dadurch erhält er seine Stabilität.

Schon im Jugendalter beginnt der Glaskörper damit, sich nach und nach zurückzubilden. Wie schnell es geht, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Kurzsichtige Personen bemerken die fliegenden Mücken wesentlich früher als andere. Das hat unter anderem mit der Länge des Augapfels zu tun. Wenn der Glaskörper allmählich schrumpft, löst er sich von der hinteren Augapfelwand sowie von der Netzhaut. Die feinen Kollagenfasern bilden Klümpchen, die als Glaskörpertrübungen festzustellen sind.

Ist eine Glaskörpertrübung gefährlich?

Die Glaskörpertrübung ist also ein ganz normaler Bestandteil des Alterungsprozesses. Eine Gefahr geht von ihr nicht aus. Höchstens kann sie Betroffenen auf die Nerven gehen. Die Sehschärfe wird allerdings davon nicht beeinflusst und die meisten Betroffenen stellen keine Einschränkungen in ihrem Alltag fest. Prinzipiell wäre eine Glaskörperoperation möglich, was jedoch selten durchgeführt wird. Die Glaskörpertrübung hat keinerlei Einfluss auf die Gesundheit.

Dennoch sollte eine Glaskörpertrübung immer durch einen Augenarzt abgeklärt werden. Sobald man etwas entdeckt, was außerhalb des Auges nicht existiert, ist der Gang zum Arzt ratsam. In seltenen Fällen können auch schwere Ursachen dahinterstecken. Eine Diagnose kann Patienten die Angst nehmen.

Schielen und Amblyopie

Schielen (Strabismus) bezeichnet die Fehlstellung eines oder beider Augen, sodass sie nicht in die gleiche Richtung schauen. Es handelt sich dabei nicht nur um ein ästhetisches Problem, sondern kann auch gesundheitliche Auswirkungen haben. Eine Amblyopie kann entstehen. Dabei handelt es sich um eine Sehschwäche eines organisch gesunden Auges. Schielen ist eine häufige Ursache davon.

Eine Amblyopie kann ein Leben lang bestehen bleiben und einen Menschen stark einschränken. So dürfen Personen mit einer Amblyopie beispielsweise bestimmte Berufe wie Busfahrer oder Pilot nicht ausüben. Daher sollten Eltern darauf achten, ein Schielen bei ihrem Kind möglichst frühzeitig behandeln zu lassen. Immerhin zählt Schielen zu den Augenkrankheiten, die sich zuverlässig therapieren lassen, wenn man früh damit beginnt.

Augenentzündung (Uveitis)

„Uveitis“ steht für Entzündungen im Auge. Diese können an drei anatomischen Strukturen auftreten: der Regenbogenhaut (Iris), der Aderhaut (Choroidea) und dem Ziliarkörper (Corpus ciliare). Je nachdem, wo eine Entzündung im Auge festgestellt wird, wird sie anders bezeichnet.

Bei einer Uveitis anterior sind vorwiegend die vorderen Teile des Auges betroffen. Sie gilt als die harmloseste Augenentzündung. Die Uveitis intermedia betrifft den Glaskörper und den Ziliarkörper. Und als Uveitis posterior werden Entzündungen der Netzhaut und der Aderhaut bezeichnet. Bei einer Panuveitis sind alle Teile des Auges betroffen.

Es gibt einige Ursachen für Augenentzündungen:

  • Bakterien

  • Viren

  • Pilze

  • Allergien

  • Reizungen durch Fremdkörper

  • UV-Licht

  • Wind

Je nachdem, auf welche Ursache die Augenerkrankungen zurückzuführen sind, entzünden sich die Bindehaut oder die Hornhaut. Bei einer Bindehaut- oder Hornhautentzündung ist das Auge gerötet, juckt, brennt und der Tränenfluss ist erhöht. Sind Bakterien die Ursache, tritt aus dem Auge Eiter aus, bei einer viralen Entzündung eine wässrige Flüssigkeit. Der Augenarzt kann je nach Verursacher spezielle Augentropfen verschreiben, die die Symptome lindern.

Generelle Symptome einer Uveitis sind verschwommenes Sehen, Augenschmerzen, Lichtempfindlichkeit, gerötete Augen und „Floater“. So bezeichnet man in der Augenheilkunde kleine schwarze Linien oder Punkte, die im Sichtfeld des Betroffenen auftauchen. Das Haupt-Symptom einer Uveitis ist eine deutliche Sehverschlechterung.

Tumore

Zu den schwerwiegendsten Augenkrankheiten zählen Tumore. Diese können an verschiedenen Bereichen im und am Auge entstehen. Generell unterscheidet man zwischen gutartigen und bösartigen Tumoren. Beschwerden können zwar beide Arten verursachen, doch dringend behandelt werden muss nur bösartiger Augenkrebs. Folgende Tumore werden unterschieden:

  • Tumore der Augenlider

  • Tumore der Bindehaut

  • Tumore der Aderhaut

  • Lymphome am und im Auge

Da viele Augentumore mit allgemeinen Beschwerden von Augenkrankheiten einhergehen, ist es immer sinnvoll, sie von einem Arzt abklären zu lassen. Anzeichen sind unter anderem Rötungen, Reizungen, Schmerzen, Schwellungen sowie die Veränderung der Augenfarbe.

Verdacht auf Augenkrankheiten: ab wann zum Arzt?

Wenn es um Augenkrankheiten geht, steht fest: Besser ist es, einmal zu häufig zum Augenarzt zu gehen als zu selten. Hier gilt der Grundsatz: Vorsicht ist besser als Nachsicht. Immerhin lassen sich die meisten Augenerkrankungen frühzeitig im Zuge von Vorsorgeuntersuchungen feststellen. Eine regelmäßige Kontrolle durch den Augenarzt ist also essenziell.

Vor allem aber dann, wenn Personen Veränderungen bezüglich ihres Sehvermögens, der Wahrnehmung von Farben und Kontrasten oder andere Auffälligkeiten bemerken, sollten sie eine Augenarztpraxis aufsuchen. Da sich einige Augenerkrankungen im fortgeschrittenen Stadium nicht mehr zuverlässig behandeln lassen, ist eine frühstmögliche Behandlung das Wichtigste. Außerdem können manche Augenkrankheiten Betroffene um ihr Augenlicht bringen. Nicht behandelte Beschwerden können in der Blindheit münden!

Wie stellen Augenärzte Augenkrankheiten fest?

In der Augenarztpraxis gibt es unterschiedliche Untersuchungsmethoden, mit denen die Ursache für die Beschwerden festgestellt werden kann. Je nachdem, welche Augenerkrankung vorliegt, sind andere Untersuchungen für die Diagnose sinnvoll.

Eine Untersuchung der Augen, mit der man die häufigsten Augenerkrankungen feststellen kann, umfasst im Normalfall:

  • Refraktion (Lichtbrechung): Der Augenarzt kann hiermit Fehlsichtigkeiten wie Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit, Astigmatismus und Presbyopie feststellen. Bei der Untersuchung wird die Sehschärfe auf einer Skala gemessen.

  • Gesichtsfeldanalyse: Als Gesichtsfeld bezeichnet man den gesamten Bereich, den ein Mensch mit beiden Augen sieht. Bei einem entsprechenden Test nähert sich der Augenarzt mit einem kleinen Objekt langsam dem Gesichtsfeld des Patienten. Der Patient teilt mit, ab wann der Gegenstand für ihn sichtbar wird.

  • Tests zur Farbwahrnehmung: Um eine Farbenblindheit auszuschließen, gibt es viele verschiedene Tests. Sogenannte Ishihara-Farbtafeln bestehen aus kleinen bunten Punkten auf weißem Hintergrund, in denen sich bunte Symbole oder Zahlen befinden. Farbenblinde Personen können diese nicht erkennen, normalsichtige Menschen jedoch schon.

  • Ophthalmoskopie bzw. Funduskopie: Ein Ophthalmoskop ist eine Art Taschenlampe mit Vergrößerungsglas. Damit kann der Augenarzt die Hornhaut, die Linse, den Glaskörper, die Netzhaut, den Sehnerv und sogar die Netzhautvenen und -artieren untersuchen.

  • Untersuchung mit der Spaltlampe: Die Spaltlampe ermöglicht es dem Augenarzt, sich ein Auge bei starker Vergrößerung genau anzusehen. Anders als das Ophthalmoskop ist hier eine dreidimensionale, räumliche Sicht für bessere Diagnoseergebnisse möglich. Hier lässt sich auch das Kammerwasser zwischen Hornhaut und Iris untersuchen, wodurch man mehr Augenkrankheiten erkennen kann.

  • Tonometrie: Dieses Verfahren eignet sich für die Messung des Augeninnendrucks.

Wie sieht die Behandlung von Augenkrankheiten aus?

Hat der Augenarzt die Ursache für die Beschwerden festgestellt, kann mit der Behandlung begonnen werden. Dabei gilt: Alle Augenkrankheiten erfordern eine spezifische Vorgehensweise. Immerhin sind die Ursachen und Auswirkungen sehr unterschiedlich.

Folgende Möglichkeiten gibt es unter anderem, Augenkrankheiten zu behandeln:

  • Augentropfen

  • Augensalben

  • Sehhilfen wie Brillen oder Kontaktlinsen

  • Laserbehandlungen

  • Operationen

Oftmals werden verschiedene Therapien kombiniert, um bestmögliche Heilungschancen zu erzielen. Patienten sollten sich in jedem Fall an ihren individuellen Behandlungsplan halten. So kann das gewünschte Ergebnis schnell und ohne weitere Komplikationen erreicht werden.

Augenkrankheiten vorbeugen: So hält man die Augen fit

Viele Augenkrankheiten entstehen natürlicherweise mit der Zeit. Immerhin altern mit dem gesamten Körper auch die Augen. Dennoch gibt es ein paar Faktoren, die dazu beitragen, wie schnell Augenkrankheiten entstehen und wie stark ausgeprägt sie sind. Daher helfen ein paar Tipps dabei, die Augen fit zu halten – selbst bis ins hohe Alter.

1. Stress vermeiden

Eine häufige Ursache, die Augenkrankheiten und andere gesundheitliche Beschwerden nach sich zieht, ist Stress. Die Sehkraft nimmt bei Menschen, die stark unter Stress stehen, im Durchschnitt schneller ab. Er kann dem Auge zusetzen und sogar eine Netzhautablösung nach sich ziehen. Daher lohnt es sich schon allein wegen der Augen, den Stress zu reduzieren.

2. Nicht rauchen

Dass Rauchen höchst ungesund ist, dürfte kein Geheimnis sein. Tatsächlich wirkt sich Zigarettenrauch auch erheblich auf die Augengesundheit aus. Sowohl dann, wenn man selbst raucht als auch beim Passivrauchen können Augenkrankheiten entstehen. Zigarettenrauch transportiert Zellgifte. Diese greifen die Netzhaut und den Sehnerv direkt an. Damit nimmt ihre Funktion ab. Außerdem zieht das Rauchen eine Verengung der Gefäße nach sich. Damit wird das Auge immer schlechter durchblutet. Katastrophal werden die Auswirkungen, wenn sich die Netzgefäße schlagartig verschließen. Betroffene können erblinden.

3. Mehr Abwechslung für die Augen

Heute gibt es viele Dinge, die unsere Aufmerksamkeit auf sich ziehen: Smartphone, Computer, Fernseher und Co. Sie alle haben eines gemeinsam: Der Mensch fokussiert sich auf Objekte in wenig Entfernung. Damit wird eine Kurzsichtigkeit begünstigt. Besser ist es, den Blick auch einmal schweifen zu lassen. Gezielte Augenübungen, bei denen abwechselnd Objekte in der Nähe und in der Ferne fokussiert werden, können dabei helfen, das Sehvermögen zu stärken. Überdies hinaus beugt man damit einer Überanstrengung der Augen vor. Es gibt noch weitere positive Effekte: Die Augenmuskulatur wird gestärkt und man kann Nacken- sowie Kopfschmerzen vorbeugen.

4. Tageslicht und frische Luft

Zeit im Freien zu verbringen, ist für alle Altersgruppen essenziell. Augenärzte raten dazu, dass Kinder mindestens zwei Stunden täglich an der frischen Luft verbringen. Das trägt unter anderem dazu bei, dass der Körper das Hormon Dopamin ausschüttet. Dieses wiederum hemmt das Wachstum des Augapfels, womit einer Kurzsichtigkeit vorgebeugt werden kann. Zudem ist das menschliche Auge im Freien dazu in der Lage, Objekte in verschiedenen Distanzen zu fokussieren, was die Augengesundheit ebenfalls positiv beeinflusst.

5. Schutz vor zu hoher UV-Einstrahlung

Eine zu hohe Sonneneinstrahlung kann die Horn- oder Bindehaut reizen. Zwar ist es nicht schwerwiegend, wenn das einmal vorkommt. Doch andauernd sollten die Augen nicht auf diese Art gereizt werden. Besonders große Gefahr besteht am Meer, im Schnee und in den Bergen. Die dauerhafte Überlastung durch eine zu starke UV-Strahlung kann Grauen Star oder die Makuladegeneration begünstigen.

6. Ausreichend Vitamine konsumieren

Eine ausgewogene und gesunde Ernährung ist für die ganzheitliche Gesundheit wichtig. Vor allem profitieren jedoch auch die Augen von gewissen Vitaminen. Wichtig ist hierbei vor allem Vitamin A. Ein Mangel an diesem Vitamin kann schnell zur sogenannten Nachtblindheit führen. Doch auch Vitamin B2, C und E sind wichtig für die Augengesundheit. Sie können das Auge vor Zellschäden schützen.

Fazit: Erkrankungen an den Augen bedürfen ärztlicher Kontrolle!

Augenkrankheiten können Menschen jeden Alters treffen. Daher ist es wichtig, regelmäßig den Augenarzt aufzusuchen. So können Augenkrankheiten frühzeitig festgestellt und therapiert werden. Spätestens bei Beschwerden ist eine ärztliche Abklärung wichtig. Manche Augenkrankheiten vergehen von selbst, doch einige können unbehandelt sogar in der Blindheit resultieren. Um nicht an Lebensqualität einzubüßen, sollten Betroffene jede Sehstörung ernstnehmen und Beschwerden an den Augen abklären lassen.