Sie kennen ganz sicher das Gefühl, trockene Augen zu haben.
Durch schlechte Luft im Raum oder einen anstrengenden Arbeitstag vor dem PC können die Augen austrocknen, sich müde und wund anfühlen.
Dieses Gefühl tritt häufig auch nach einer Laserbehandlung auf. Die gute Nachricht lautet: Es ist nicht von Dauer.
In diesem Beitrag lesen Sie, warum es zu dieser Nebenwirkung beim Augenlasern kommt und was Sie dagegen tun können.
Warum kommt es zu trockenen Augen nach dem Augenlasern?
Viele Patienten berichten nach einer Laserbehandlung wie z.B. Femto-Lasik oder Relex Smile von trockenen Augen und dem Gefühl, einen Fremdkörper darin zu spüren.
Dieser Eindruck entsteht, weil während des Laserns viele Nerven in der Hornhaut durchtrennt werden. Dadurch wird dem Gehirn nicht mehr richtig mitgeteilt, ob das Auge ausreichend Tränenflüssigkeit hat oder nicht. Die Regulierung dieser Flüssigkeit ist für einige Zeit nach dem Eingriff gestört.
Es kann in der Folge sowohl zu einer Überproduktion der Augenflüssigkeit kommen als auch zu einer Austrocknung.
Die wichtigen Aufgaben der Tränenflüssigkeit
Das Auge wird rund um die Uhr von der Tränenflüssigkeit befeuchtet. Sie enthält unter anderem Wasser und Salz, aber auch andere Nährstoffe, um die Hornhaut zu versorgen. Außerdem hat der Tränenfluss die Aufgabe, den Bindehautsack zu reinigen und die Niveauunterschiede auf der Hornhaut durch einen gleichmäßigen Film auszugleichen. Sie spült kleine Fremdkörper, die ins Auge gelangen weg, tötet Keime ab und schützt unsere Augen vor Entzündungen und Infektionen.
Das Augenlasern bringt diese Prozesse für eine Weile vollständig durcheinander. Kein Wunder also, dass es im Anschluss zu trockenen Augen kommt.
Risikofaktoren für trockene Augen nach der Laserbehandlung
Nicht jeder Patient klagt nach dem Augenlasern gleichermaßen über trockene Augen.
Es gibt einige Risikofaktoren, die die Entstehung dieser Nebenwirkung der Behandlung begünstigen. Langjährige Kontaktlinsenträger sind statistisch häufiger betroffen als beispielsweise Brillenträger. Wer schon vor der OP ein Problem mit trockenen Augen hatte, wird dies nach dem Lasern verstärkt wahrnehmen.
Zu den weiteren Risikofaktoren gehört auch ein höheres Lebensalter; außerdem tritt das Problem statistisch häufiger bei Frauen auf als bei Männern.
Was tun gegen trockene Augen nach dem Lasern?
Der behandelnde Arzt gibt den Patienten nach dem Eingriff spezielle, antibiotische Augentropfen sowie künstliche Tränenersatzmittel mit. Diese sollen einerseits Entzündungen verhindern und andererseits den Tränenfluss regulieren. Beachten Sie außerdem folgende Tipps, damit Sie die Trockenheit in den Augen nach dem Lasern schnell wieder los sind.
Ärztliche Anweisungen befolgen
Sie sollten sich unbedingt an die ärztlichen Anweisungen halten und die Augentropfen exakt nach der Vorgabe anwenden. In der ersten Zeit ist es wichtig, regelmäßig zu tropfen. Dadurch wird das Auge optimal dabei unterstützt, wieder selbst ausreichend Tränenflüssigkeit zu bilden.
Augen nicht überanstrengen
Trockenheit in den Augen entsteht auch dann, wenn Sie Ihre Augen gleich nach der OP wieder den üblichen Anstrengungen aussetzen. Lange Arbeitszeiten vor dem PC oder trockene Heizungsluft verstärken das Problem. Versuchen Sie lieber einmal öfter an der frischen Luft zu sein – Sonnenbrille nicht vergessen.
Auf regelmäßigen Lidschlag achten
Untersuchungen an LASIK-Laserpatienten haben ergeben, dass diese einen um bis zu 40% verminderten Lidschlag haben nach der OP. Das regelmäßige Herunterklappen des Augenlides ist aber wichtig, um die Tränenflüssigkeit auf der Oberfläche der Hornhaut zu verteilen.
Wie lange habe ich trockene Augen nach dem Lasern?
Die Regulationsstörung der Tränenflüssigkeit kann einige Wochen anhalten. Nur in seltenen Fällen klagen Patienten auch Monate nach dem Eingriff noch über trockene Augen. Sollte das Problem länger als 4 Wochen andauern, dann sprechen Sie mit Ihrem Augenarzt darüber. Er wird Sie noch einmal untersuchen, um andere Ursachen auszuschließen.
Kann ich trockenen Augen vor der Laserbehandlung vorbeugen?
Sie können sich schon im Vorfeld gut auf den Eingriff vorbereiten. Es kann hilfreich sein, bereits vorab die Augen mit befeuchtenden, konservierungsmittelfreien Tränenersatzmitteln zu tropfen. Sprechen Sie dies aber unbedingt gründlich mit Ihrem Operateur durch. Auch eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Omega-3 und Omega-6 Fettsäuren kann helfen, den Tränenfluss vor- und nach dem Eingriff positiv zu beeinflussen.
Wichtige Voruntersuchungen, um trockene Augen zu verhindern
Vor dem Augenlasern können wichtige Voruntersuchungen die Faktoren ausloten, die zu trockenen Augen führen.
- Untersuchungen der Augenoberfläche und des Tränenfilms
- Ausschluss von Lidrandentzündungen
- Abklärung der Medikamenteneinnahme
- Vorbehandlung der Augenoberfläche vor dem Eingriff
Der Schirmer Test zur Überprüfung trockener Augen
Mithilfe des Schirmer Tests kann der Augenarzt prüfen, ob die Augen ausreichend Tränenflüssigkeit produzieren. Dieser Test sollte sowohl vor, als auch nach dem Eingriff durchgeführt werden. Ein Lackmuspapierstreifen wird dazu ins untere Augenlid gelegt. Es saugt sich mit Tränenflüssigkeit voll und der Arzt kann erkennen, ob ausreichend Flüssigkeit im Auge vorhanden ist.
Fazit: Trockene Augen nach dem LASIK Augenlasern
Trockene Augen können sich sehr unangenehm anfühlen. Sie führen zu Reizungen, Müdigkeit und können sogar Kopfschmerzen verursachen. Durch die Laserbehandlung werden wichtige Nerven in der Hornhaut zerstört, die für eine reibungslose Kommunikation zwischen Auge und Gehirn sorgen. Als vorläufiger Ersatz dienen antibiotische Augentropfen, die regelmäßig nach dem Eingriff verabreicht werden sollten, bis sich die Tränenflüssigkeit von allein wieder reguliert. In der Regel spüren die Patienten schon nach etwa 4 Wochen eine wesentliche Verbesserung. Wer darüber hinaus noch immer mit trockenen Augen nach dem Lasern kämpft, sollte mit seinem Augenarzt darüber sprechen.