Neovaskularisation

Bei einer Neovaskularisation bilden sich im Bereich der Netzhaut neue Blutgefäße. Diese Augenerkrankung führt dazu, dass die Hornhaut (Kornea) nicht mehr so transparent ist, wie sie sein sollte. Damit wird die Sicht beeinträchtigt. Unbehandelt kann eine Neovaskularisation zur Erblindung führen, weshalb eine ärztliche Abklärung unabdingbar ist.

Was ist eine Neovaskularisation und wie entsteht sie?

Eine Neovaskularisation beschreibt in erster Linie die Bildung neuer Blutgefäße aufgrund von pathologischen Prozessen. Dies kann sowohl bei Tumoren als auch bei einer choroidalen Neovaskularisation (CNV) der Fall sein.

Bei einer choroidalen Neovaskularisation liegt zunächst eine Unterversorgung des Auges mit Nährstoffen und Sauerstoff vor. Der Körper reagiert darauf und bildet neue Blutgefäße, um wieder eine optimale Versorgung des Auges herzustellen. Diese neuen Gefäße wuchern allerdings in die Netzhaut ein und können diverse Beschwerden nach sich ziehen. Meist entstehen Ödeme und lipidhaltige Ablagerungen.

Da die Nährstoffversorgung der Netzhaut eine besonders große Rolle für die Sehschärfe spielt, reagiert der Körper besonders empfindlich. Das neue Adergeflecht schränkt das Sehvermögen allerdings rasch ein und die Transparenz der Hornhaut nimmt ab. Wenn eine choroidale Neovaskularisation nicht behandelt wird, kann sie zur vollständigen Erblindung führen.

Hinzu kommt eine Abgabe von Flüssigkeit, sodass sich die Netzhaut abhebt. Eine verzerrte Sicht entsteht.

Formen der Neovaskularisation

Man unterscheidet choroidale Neovaskularisationen anhand ihrer Lokalisation:

  • Extrafoveal (außerhalb der Sehgrube)
  • Juxtafoveal (neben der Sehgrube)
  • Subfoveal (unterhalb der Sehgrube)

Ursachen einer choroidalen Neovaskularisation

Kontaktlinsen können eine Ursache für eine choroidale Neovaskularisation sein. Weiche Kontaktlinsen liegen direkt auf dem Augapfel auf und vermindern damit die Nährstoffversorgung und den Sauerstofftransport des Auges. Harte Kontaktlinsen sind in dieser Hinsicht viel gesünder, doch falsch angepasst können diese ebenfalls entsprechende Beschwerden nach sich ziehen. Eine korrekte Anpassung durch den Spezialisten ist somit unverzichtbar.

Die choroidale Neovaskularisation ist zudem ein klassisches Anzeichen einer feuchten altersbedingten Makuladegeneration. Doch auch bei der trockenen Form kann es aufgrund von Stoffwechselstörungen zu einer Neubildung von Gefäßen in der Netzhaut kommen.

Auch bei einer Kurzsichtigkeit (Myopie) kann mit der Zeit eine Neovaskularisation entstehen. Ist diese sehr stark ausgeprägt, kann sie die Netzhaut schädigen. Da die einzelnen Gewebsschichten des Auges durch den verlängerten Augapfel stark gedehnt werden, können sich Risse in der Netz- und Aderhaut bilden. Das wiederum begünstigt eine Unterversorgung und der Körper schüttet Wachstumsfaktoren aus.

Als Ursache kommen noch diverse Augenerkrankungen infrage. Auch Diabetes mellitus in Kombination mit Netzhautschäden einer diabetischen Retinopathie kann eine choroidale Neovaskularisation nach sich ziehen.

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