Augenkammer
Zwischen Hornhaut und Linse im Augapfel liegt die Augenkammer. Es handelt sich dabei um einen Hohlraum, der mit Flüssigkeit gefüllt ist. Genau genommen handelt es sich um zwei Kammern. Die vordere und die hintere Kammer sorgen für einen Druckausgleich im Auge. Außerdem wird die Hornhaut auf diese Weise mit Nährstoffen versorgt.
Lage der Augenkammern
Die vordere Augenkammer ist zwischen der Hornhaut und der Iris gelegen. Direkt hinter ihr befindet sich die hintere Augenkammer. Sie füllt den Hohlraum zwischen der Iris und der Augenlinse ein. Die Augenkammer wird vom Augapfel (Bulbus oculi), der unter anderem den Glaskörper beinhaltet, von der Netzhaut getrennt.
Im Alter werden die Augenkammern immer flacher. Das hängt damit zusammen, dass die Linse in der Regel dicker wird. Es handelt sich zwar um einen natürlichen Alterungsprozess, jedoch ist dadurch das Risiko auf Augenerkrankungen erhöht. Daher sind regelmäßige Augenuntersuchungen im Alter essenziell.
Verschiedene individuelle Faktoren bestimmen, wie groß die Augenkammern sind. Kurzsichtige Menschen haben häufig größere Augenkammern, während weitsichtige Personen flachere Augenkammern besitzen. Wer genetisch bedingt etwas kleinere Augenkammern hat, muss unter Umständen mit einem erhöhten Risiko für ein Winkelblockglaukom leben.
Funktionen der Augenkammern
Die Augenkammern sind wichtige Bestandteile des Auges. Zu ihren Funktionen gehört es, den Augeninnendruck zu regulieren. Zudem werden Hornhaut sowie Augenlinse durch die Kammern mit Nährstoffen versorgt.
In den Augenkammern befindet sich Kammerwasser. Dieses ist dafür da, Abfallstoffe abzutransportieren und einen Druckausgleich vorzunehmen. Da die Flüssigkeit in den Kammern zirkuliert, sorgt sie für eine klare Sicht und eine stabile Augenfunktion. Wenn der Abfluss des Kammerwassers somit gestört ist, kann sich der Augendruck erhöhen und das Risiko für Erkrankungen wie den Grünen Star (Glaukom) steigt.
Mögliche Erkrankungen in Zusammenhang mit den Augenkammern
Erkrankungen, die die Augenkammern betreffen, können schwere Folgen auf das Sehvermögen haben. Immerhin haben sie meist mit dem Augeninnendruck und der Nährstoffversorgung zu tun.
Grüner Star (Glaukom)
Bei dem Grünen Star handelt es sich um die wohl häufigste Erkrankung der Augenkammer. Er wird durch einen erhöhten Augeninnendruck verursacht. Dieser schädigt den Sehnerv, sodass das Gesichtsfeld mit der Zeit immer mehr verloren geht. Meist entdeckt man ein Glaukom erst dann, wenn bereits ein hoher Schaden entstanden ist. Mit einem operativen Eingriff lässt sich der Grüne Star erfolgreich behandeln.
Hyphäma (Blutansammlung in der vorderen Augenkammer)
Bei einem Hyphäma kommt es zu einer Blutansammlung in der vorderen Augenkammer. Häufig handelt es sich um eine Folge eines Traumas. Die Folgen sind eine verschwommene Sicht sowie die Möglichkeit eines vollständigen Verlustes der Sehkraft. In schweren Fällen ist auch hier eine Operation notwendig.
Iritis (Regenbogenhautentzündung)
Bei einer Iritis ist die Regenbogenhaut entzündet. Sie kann auch die hintere Augenkammer betreffen. Symptome sind unter anderem Augenschmerzen, gerötete Augen sowie eine erhöhte Lichtempfindlichkeit. Entzündungshemmende Tropfen schaffen meist Abhilfe.