Augendruck
Der Druck, der auf der Augeninnenwand lastet, wird auch Augendruck, Augeninnendruck oder intraokulärer Druck genannt. Eine Erhöhung dieses Drucks hat mit dem Kammerwasser zu tun. Ist der Prozess der Produktion und des Abflusses gestört, kann der intraokuläre Druck steigen. Da Betroffene die Symptome selten aktiv wahrnehmen, sind regelmäßige Kontrollen beim Augenarzt unerlässlich.
Was passiert bei erhöhtem Augendruck?
Wenn sich der Augeninnendruck erhöht, befindet sich zu viel Kammerwasser im Augapfel. Das kann aus einer Störung des Abflusses oder einer übermäßigen Produktion von Kammerwasser resultieren. Wenn der Augeninnendruck auf über 21 mmHg ansteigt, spricht man von einer sogenannten okulären Hypertension.
Wenn dieser erhöhte Augendruck über einen längeren Zeitraum besteht, kann der Sehnerv irreparabel beschädigt werden. Ein Grüner Star (Glaukom) ist entstanden. Daher ist es wichtig, bei Augenuntersuchungen den Augeninnendruck mit einem sogenannten Tonometer zu messen. Es gibt zwei Verfahren:
- Applanationstonometrie
- Non-Contact-Tonometrie
Symptome eines erhöhten Augendrucks
Ein erhöhter Augeninnendruck ist tückisch, da er sich sehr häufig nicht durch spezifische Symptome bemerkbar macht. Betroffene sind daher umso überraschter, wenn eine entsprechende Diagnose erfolgt. Der Augendruck kann langsam und über einen längeren Zeitraum hinweg ansteigen. Daher fallen vielen Menschen die Veränderungen gar nicht auf.
Ein akut erhöhter Augendruck kann sich jedoch durch bestimmte Symptome äußern. In diesem Fall besteht bereits dringender Handlungsbedarf:
- Druckgefühl am und hinter dem Auge
- Starke Kopf- und Augenschmerzen
- Brennende und gerötete Augen
All diese Symptome können jedoch auch auf andere Erkrankungen hindeuten, weshalb eine ärztliche Abklärung nötig ist.
Ursachen für einen zu hohen Augendruck
Das Kammerwasser erfüllt im Auge viele wichtige Funktionen. Dennoch ist zu viel des Guten nicht förderlich. Es gibt verschiedene Faktoren, die einen erhöhten Augeninnendruck verursachen oder begünstigen können. Zu den Risikofaktoren zählen allgemein:
- Alter: Ab dem 40. Lebensjahr ist eine jährliche Messung des Augendrucks ratsam.
- Genetik: Wenn Personen in der Familie unter einem Grünen Star (Glaukom) oder erhöhten Augeninnendruck leiden, ist das Risiko erhöht. Meist ist der Augendruck bei Menschen mit stärker pigmentierter Haut höher.
- Blutdruck: Personen mit einem erhöhten Blutdruck können Gefäßverkalkungen bekommen, die zu Durchblutungsstörungen führen und eine Erhöhung des Augeninnendrucks begünstigen können.
- Vorerkrankungen: Bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Migräne oder Diabetes mellitus steigt das Risiko auf einen zu hohen Augeninnendruck.
- Starke Fehlsichtigkeiten: Bei einer starken Kurz- oder Weitsichtigkeit kann ebenfalls ein erhöhter Augeninnendruck entstehen.
- Akute Augenentzündung: Schwere, akute Augenentzündungen können den Augendruck erhöhen.
- Trauma: Bei einem körperlichen Trauma am Auge erhöht sich der Druck oftmals.
- Medikamente: Einige Medikamente – vor allem kortisonhaltige Arzneimittel – können langfristig eingenommen den Augendruck erhöhen, den Sehnerv schädigen und die Augenlinse trüben.
Glücklicherweise lässt sich ein erhöhter Augendruck je nach Ursache gut behandeln. In einigen Fällen kommen Medikamente zum Einsatz, aber auch ein operativer Eingriff sowie eine Lasertherapie kommen infrage.