Akkommodation
Die Anpassung der Brechkraft des Auges nennt sich „Akkommodation“. Durch sie ist es möglich, dass Menschen Objekte aus unterschiedlichen Distanzen scharf sehen können. Für eine Akkommodation ändert sich der Krümmungsradius der Augenlinse. Da die Elastizität der Linse im Alter abnimmt, wird die Breite und Geschwindigkeit der Akkommodation geringer.
Wie funktioniert die Akkommodation?
Da die Augenlinse elastisch ist, kann sie ihre Krümmung verändern. Sie wird dazu entweder gestreckt oder gestaucht, wodurch Objekte in unterschiedlicher Entfernung scharf wahrgenommen werden können.
Je weiter ein Objekt vom Auge entfernt ist, desto geringer muss die Brechkraft des Auges sein. Das liegt daran, dass die vom Objekt ausgehenden Lichtstrahlen umso paralleler verlaufen. Auf der anderen Seite muss die Brechkraft höher sein, je näher sich ein Objekt am Auge befindet.
Der Musculus ciliaris (Ziliarmuskel) beeinflusst die Linsenkrümmung des Auges, indem er seinen Kontraktionszustand verändert und damit die Spannung der Zonulafasern, an denen die Linse aufgehängt ist, anpasst.
- Nahakkommodation: Wenn man nahe Objekte scharf und präzise wahrnehmen möchte, muss die Brechkraft im Auge erhöht werden. Der ringförmige Ziliarmuskel kontraktiert, zieht sich also zusammen. Die Zonulafasern erschlaffen. Die Augenlinse wird stark gekrümmt und ähnelt einer kleinen Kugel.
- Fernakkommodation: Bei der Wahrnehmung von Objekten in der Ferne wird der ringförmige Ziliarmuskel entspannt und die Zonulafasern spannen sich an. Da ein Zug auf die Linse entsteht, krümmt sich diese flach und länglich. Die Brechkraft nimmt ab und entfernte Objekte werden als scharf wahrgenommen.
Der Prozess der Akkommodation erfolgt bei gesunden Augen innerhalb von Sekundenbruchteilen. Bei einer Akkommodationsstörung ist die Linse aus verschiedenen Gründen nicht dazu in der Lage, die nötige Anpassung vorzunehmen.
Welche Akkommodationsstörungen gibt es?
Wenn keine Akkommodation des Auges möglich ist, spricht man von einer Akkommodationsstörung. Diese kann sich auf vielfältige Art und Weise ausdrücken: Kurzsichtigkeit (Myopie), Weitsichtigkeit (Hyperopie), Alterssichtigkeit (Presbyopie), Akkommodationskrampf (Akkommodationsspasmus) und Akkommodationslähmung (Zykloplegie).
Was versteht man unter Akkommodationsbreite?
Die Akkommodationsbreite ist der Bereich zwischen dem Nah- und dem Fernpunkt. Es handelt sich somit um den visuellen Bereich, in dem das menschliche Auge eine scharfe Sicht hat. Man misst die Akkommodationsbreite in Dioptrien (dpt). Zu den natürlichen Alterungserscheinungen gehört, dass die Elastizität der Linse und damit die Akkommodationsbreite abnimmt.