Tritanopie (Blaublindheit)
Bei einer Tritanopie handelt es sich um eine genetisch bedingte Farbfehlsichtigkeit. Dabei fehlen die Blau-Zapfen in der Retina, weshalb man auch von einer Blaublindheit spricht. Betroffene können Farben im blau-violetten Spektrum nicht wahrnehmen. Rund eine von 10.000 Personen ist von einer Tritanopie betroffen, wobei die Farbfehlsichtigkeit geschlechterunabhängig auftritt.
Details zur Tritanopie
In der Netzhaut (Retina) des Auges befinden sich zwei Arten von Photorezeptoren: Stäbchen und Zapfen. Diese wandeln Licht in elektrische Signale um. Die Zapfen sind für das Farbensehen essenziell. Sie werden in S-Zapfen für Blau, L-Zapfen für Rot und M-Zapfen für Grün unterteilt. Bei einer Tritanopie fehlen die S-Zapfen. Daher können Betroffene die Farben Blau und Violett nicht wahrnehmen. Das Farbspektrum ist eingeschränkt und es kommt zu Problemen bei der Wahrnehmung verschiedener Farbtöne.
Wie sehen Menschen mit einer Blaublindheit?
Menschen mit einer Tritanopie können die Farbe Blau überhaupt nicht wahrnehmen. Damit handelt es sich aber nicht um eine Farbenblindheit (Achromasie). Schließlich können sie andere Farbtöne, die auf Rot oder Grün basieren, wahrnehmen. Die allgemeine Sehstärke bleibt unbeeinträchtigt.
Häufig können Menschen mit Tritanopie nicht zwischen Blau und Gelb unterscheiden. Diese Farben können für Betroffene ähnlich aussehen. Der Alltag ist allerdings nicht so stark eingeschränkt wie bei Personen mit einer Rot-Grün-Sehschwäche.
Die Farbe Blau erscheint für Personen mit Blaublindheit ganz unterschiedlich. Manchmal wird sie mit anderen Farben verwechselt. Eine verzerrte Farbwahrnehmung liegt vor.
Ursachen für Tritanopie
Im Regelfall ist die Blaublindheit erblich bedingt. Da sie autosomal-dominant vererbt wird, besteht die 50-prozentige Wahrscheinlichkeit einer Tritanopie, wenn ein Elternteil blaublind ist. Die Ursache ist eine Mutation in den Genen, die die S-Zapfen produzieren. Damit ist die Funktionalität der S-Zapfen beeinträchtigt.
Die Wahrscheinlichkeit einer Tritanopie ist bei Männern höher als bei Frauen. Das liegt daran, dass die Mutation häufig über das X-Chromosom weitergegeben wird. Da Männer zwei X-Chromosomen haben, Frauen allerdings nur eines, sind mehr Männer blaublind als Frauen.
Untypisch ist, dass eine Tritanopie durch eine Krankheit oder Verletzung entsteht.
Behandlung einer Tritanopie
Eine Tritanopie lässt sich nicht heilen. Die Behandlung der Blaublindheit zielt darauf ab, mit der Farbsehstörung zu leben und den Alltag gut zu bestreiten. Dazu dienen Farbfilter, Brillen oder Farbtraining. Zusätzlich gibt es verschiedene technologische Hilfsmittel wie Computerprogramme oder Smartphone-Apps. Diese korrigieren Farben auf dem Bildschirm, sodass Menschen mit einer Tritanopie das Bild richtig wahrnehmen können.