ICL (Implantable Collamer Lens)
Bei einer Implantable Collamer Lens – kurz: ICL – handelt es sich um eine künstliche Linse, die zusätzlich zum Auge zur Korrektur von Fehlsichtigkeiten eingesetzt werden kann. Diese Linsen kommen vor allem bei einer Kurzsichtigkeit oder einer Hornhautverkrümmung gern zum Einsatz. Eine ICL besteht aus biokompatiblem Material und macht das Tragen einer Brille oder von Kontaktlinsen dauerhaft überflüssig.
Details zur ICL
Das Material, aus dem die Implantable Collamer Lens besteht, nennt sich biokompatibles Collamer. Es handelt sich um eine spezielle Mischung aus Polymeren und Kollagen, was mit zahlreichen Vorteilen einhergeht. Dazu zählt unter anderem die gute Verträglichkeit – der Körper nimmt die ICL gut an und das Risiko auf Abstoßungsreaktionen wird minimiert.
Die Linse verändert das Licht im Auge auf eine bestimmte Weise, sodass auf der Netzhaut ein klares Bild entsteht. Damit lassen sich Sehfehler wie eine Hornhautverkrümmung, Kurzsichtigkeit und Weitsichtigkeit korrigieren.
Im Gegensatz zu einer Laserbehandlung wie Femto-LASIK oder Trans-PRK ist die ICL nicht dauerhaft. Man kann die künstliche Linse austauschen lassen oder bei Bedarf entfernen. Damit sind Betroffene besonders flexibel.
Welche Vorteile bietet eine Implantable Collamer Lens?
ICL bieten eine Reihe an Vorteilen und gelten daher mehr und mehr als eine attraktive Möglichkeit, Sehfehler zu korrigieren:
- Schnelle Regeneration nach der ICL-Behandlung
- Hohe Verträglichkeit der ICL
- Reversibilität
- Breiter Anwendungsbereich, da Korrekturen von bis zu 20 Dioptrien (dpt) möglich sind
- Flexible Anpassung möglich
- Keine Sehhilfen wie Brillen oder Kontaktlinsen mehr erforderlich
- Integrierter Schutz vor UV-Strahlung
- Erhaltung der natürlichen Hornhautstruktur
Ablauf einer ICL-Behandlung
Wer sich für eine ICL-Behandlung interessiert, muss sich zunächst gründlich untersuchen lassen. Nicht jeder Mensch ist dafür geeignet. Eine Voruntersuchung ist vor der eigentlichen Behandlung somit unerlässlich.
Nachdem sich Betroffene für die Implantation entschieden haben und der Arzt die Eignung festgestellt hat, kann in einem kurzen, ambulanten Eingriff unter örtlicher Betäubung die Implantation erfolgen. Dazu erfolgt ein kleiner Schnitt am Rand der Hornhaut, um die künstliche Linse hinter die Iris und vor die natürliche Augenlinse zu schieben.
Selbstverständlich ist die Genesung sehr individuell. In der Regel sind die zu erwartenden leichten Beschwerden wie Trockenheit, Reizung, Lichtempfindlichkeit, Fremdkörpergefühl und vorübergehende Sehbeeinträchtigung nach wenigen Tagen abgeklungen. Innerhalb einer Woche sollten Betroffene wieder ihrem gewohnten Alltag nachgehen können.
Nachuntersuchungen und Kontrolltermine helfen dabei, den Heilungsverlauf zu überwachen. Patienten sollten die Termine am Folgetag, nach einer Woche postoperativ und nach etwa zwei Monaten wahrnehmen, um ihre Augengesundheit kontrollieren und bewerten zu lassen.
Für wen eignet sich eine ICL?
Wer nicht dauerhaft Kontaktlinsen oder eine Brille tragen möchte, kann sich eine ICL als reversible Lösung einsetzen lassen. Auch dann, wenn man herkömmliche Kontaktlinsen nicht gut verträgt, ist die Implantable Collamer Lens eine geeignete Lösung. Häufig setzen gerade die Menschen, für die keine anderen Verfahren infrage kommen, auf eine ICL.
Zudem entscheiden sich meist diejenigen, auf die folgende Kriterien zutreffen, für eine ICL:
- Stabile Dioptrienwerte über mindestens zwei Jahre
- Hohe Korrekturanforderungen
- Besondere Hornhautbedingungen wie eine dünne Hornhaut oder unförmige Hornhaut