Augenschmerzen

Bei vielen Menschen treten von Zeit zu Zeit Schmerzen im Auge, an den Augen oder hinter dem Auge auf. Während einige Ursachen völlig harmlos sind, besteht bei anderen Gründen Handlungsbedarf. Welche Gründe können für Augenschmerzen verantwortlich sein? Ab wann sollten Betroffene den Augenarzt aufsuchen? Und welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es? Dieser Artikel gibt die Antwort.

Augenschmerzen als häufiges Symptom

Augenschmerzen treten von Zeit zu Zeit auf. In vielen Fällen ist die Ursache dahinter harmlos, doch manchmal ist Vorsicht geboten. Experten empfehlen eine Abklärung durch den Augenarzt, um gefährliche Krankheiten ausschließen zu können. Denn nur dann, wenn Augenerkrankungen rechtzeitig festgestellt werden, können Augenärzte mit einer entsprechenden Behandlung effektiv dagegen vorgehen.

Somit gilt: Auch wenn die Ursache für Augenschmerzen oftmals harmlos ist, sollten Betroffene nicht zögern, einen Arzt aufzusuchen.

Wie äußern sich Augenschmerzen bei Augenkrankheiten?

Um harmlose Augenschmerzen von gefährlichen Beschwerden unterscheiden zu können, gilt es, eine Unterscheidung zu treffen. Generell gibt es viele verschiedene Erkrankungen, die zu Augenschmerzen führen können. Folgende Faktoren sollte man bei der Identifikation zu berücksichtigen:

  • Art des Schmerzes
  • Zeitpunkt des Auftretens
  • Dauer der Schmerzen
  • Häufigkeit der Augenschmerzen
  • Intensität

Zudem ist es wichtig, ob Augenschmerzen akut auftreten oder sich über einen längeren Zeitraum entwickelt haben.

Die verschiedenen Arten von Augenschmerzen

Generell lassen sich Augenschmerzen in drei Arten unterteilen:

  • Schmerzen am Auge oder an der Augenhöhle, den Lidern oder der Stirn
  • Schmerzen im Auge oder im Augapfel
  • Schmerzen während der Bewegung der Augen

Je nachdem, wo der Schmerz sitzt, kann eine andere Ursache vorliegen.

Schmerzen im Auge - Symptome und Ursachen
Wie machen sich Schmerzen im Auge bemerkbar und welche Ursachen haben Augenschmerzen?

Einblick in die Augenheilkunde: Welche Augenkrankheiten gehen mit Schmerzen einher?

Es gibt einige Augenkrankheiten, zu deren Symptome Augenschmerzen gehören. Wir haben gängige Erkrankungen sowie weitere Beschwerden übersichtlich zusammengetragen:

  • Allergie: Gerötete, brennende und juckende Augen sind charakteristisch für eine Allergie. Zudem tränen die Augen stark.
  • Glaukomanfall: Dabei handelt es sich um einen akuten grünen Star. Neben Schmerzen in den Augen kommt es hier auch zu Kopfschmerzen, Übelkeit und in manchen Fällen sogar zu Erbrechen. Eine reduzierte Sehschärfe ist ebenfalls nicht selten.
  • Bindehautentzündung: Hier stellen Betroffene oftmals eine Rötung der Augen fest. Nicht selten stellt sich das Gefühl ein, einen Fremdkörper im Auge zu haben.
  • Hornhautentzündung: Betroffene haben auch bei einer Entzündung der Hornhaut (Kornea) ein Fremdkörpergefühl. Zudem sind die Augen lichtempfindlich und es ist keine scharfe Sicht möglich. Tränende Augen sind ein weiteres Symptom.
  • Erkrankungen der Augenlider: Augenliderkrankungen gehen mit Schwellungen und Rötungen der Lider einher. Es kommt zu einem Druckgefühl in und an den Augen, Absonderung klarer oder trüber Flüssigkeit sowie einem Sandkorngefühl. Auch verschwommenes Sehen ist nicht unüblich.
  • Skleritis und Uveitis: Hier sind die Augen gerötet und tränen. Sehstörungen und eine erhöhte Lichtempfindlichkeit stehen ebenfalls auf dem Programm.
  • Erkrankungen der Tränenorgane: Neben Augenschmerzen bemerken betroffene Personen einen erhöhten Tränenfluss. Das Auge ist sehr druckempfindlich. Zudem ist das Anschwellen von betroffenen Teilen und eine Rötung nicht selten.
  • Herpes-Infektion: Neben Juckreiz und Brennen in den Augen stellt sich ein Fremdkörpergefühl ein. Der Augenrand kribbelt oft unangenehm. Oftmals sind bei einer Herpes-Infektion die Augenlider verklebt und geschwollen. Sehstörungen, erhöhte Lichtempfindlichkeit und Augenschmerzen gehören ebenfalls zu den Symptomen. Meist geht die Infektion mit Erkältungssymptomen einher.
  • Erkrankungen der Augenhöhle: Stellen sich Augenschmerzen beim Bewegen der Augen ein und sind die Lider geschwollen, kann eine Erkrankung der Augenhöhle vorliegen. Häufig kommt es dabei auch zu Doppelbildern und starker Trockenheit. Manchmal treten die Augen regelrecht hervor.
  • Augenverletzungen: Starke Schmerzen im Auge können durch Kratzer auf der Hornhaut und andere Verletzungen verursacht werden.

Fehlsichtigkeit als Ursache für Augenschmerzen

In vielen Fällen liegt bei Augenschmerzen keine der genannten Augenkrankheiten vor. Manchmal ist es einfach eine Fehlsichtigkeit, die die Beschwerden verursacht. Wird diese nicht durch Kontaktlinsen oder eine Brille korrigiert, entstehen bei bestimmten Tätigkeiten Schmerzen im Auge und andere Beschwerden.

So kommt es zum Beispiel beim Lesen zu Kopfschmerzen. Außerdem sehen Betroffene in die Nähe oder in die Ferne nicht scharf. Das hängt davon ab, ob eine Kurzsichtigkeit oder eine Weitsichtigkeit vorliegt. Wer bereits eine Sehkorrektur hat, sollte sie von einem Optiker überprüfen lassen. Es kann sein, dass sie nicht richtig angepasst ist und deshalb Augenschmerzen verursacht.

Augenmüdigkeit als harmlose Ursache für schmerzende Augen

Eine harmlose Ursache der Augenschmerzen kann die Augenmüdigkeit sein. Augenmuskeln können wie jeder andere Muskel des Körpers erschöpft sein.

Durch langes Lesen, langes Arbeiten am Bildschirm oder Arbeiten bei zu wenig Licht können die Augen aufgrund von Überanstrengung zu schmerzen beginnen. Dann hilft es einfach, die Tätigkeit zu pausieren und vielleicht Augenübungen oder eine Augenmassage zu machen.

Es kann auch hilfreich sein, in die Ferne zu sehen und ein Objekt zu fokussieren. Damit stärkt man den Augenmuskel und kann anschließend entspannter weiterarbeiten.

Andere Krankheiten als Auslöser für Augenschmerzen

Die Liste an möglichen Ursachen für Augenschmerzen ist lang. Doch es sind nicht nur Augenerkrankungen im Speziellen, die als Auslöser für die Beschwerden gelten. Da das Auge von vielen Nervensträngen versorgt wird und mit zahlreichen Strukturen im Körper verbunden ist, kann auch die Reizung umliegender Regionen zu Augenschmerzen führen.

Das wohl bekannteste Beispiel sind Augenschmerzen bei einem Migräne-Anfall. Doch auch bei einem Spannungskopfschmerz können die Schmerzen auf das Auge ausstrahlen. Betroffene von Multipler Sklerose stellen bei einem Schub ebenfalls häufig Augenschmerzen fest.

Denkbar sind zudem Entzündungen. Eine Entzündung der Schläfenarterie oder Entzündungen der Nasennebenhöhlen strahlen nicht selten auf die Augen aus und es kommt zusätzlich noch zu anderen Beschwerden.

Ab wann sollte man mit Augenschmerzen zum Augenarzt?

Für Betroffene ist es oftmals schwierig abzuschätzen, ob ein Besuch des Augenarztes Sinn macht oder nicht. Als Faustregel gilt: Besser ist es, man geht einmal zu oft zum Arzt als einmal zu wenig. Falls eine ernste Ursache hinter den Augenschmerzen steckt, können Patienten froh sein, wenn diese frühzeitig erkannt wird.

In jedem Fall sollten Personen mit Augenschmerzen jedoch zu einem Arzt gehen, wenn folgende Begleitsymptome auftreten:

  • Kopfschmerzen
  • Verletzung am Auge
  • Fremdkörper im Auge oder Fremdkörpergefühl
  • Augenrötung
  • Lichtempfindlichkeit
  • Blindheit
  • Verminderte Sehschärfe
  • Sehstörungen aller Art
  • Austritt von Sekret
  • Hautirritationen und Bläschen am Augenlid oder generell im Augenbereich
  • Geschwollene und gerötete Augenlider

Auch starke Augenschmerzen geben Anlass dazu, einen Augenarzt aufzusuchen. Im Notfall – beispielsweise bei einer schweren Verletzung am Auge – kann auch der Notruf gewählt werden. Weitere Beschwerden, bei denen der Gang zum Arzt ratsam ist, sind Fieber, Muskelschmerzen, Schüttelfrost, Übelkeit und Erbrechen. Wenn die Augenbewegungen schwerfallen, ist das ebenfalls ein Zeichen dafür, dass ein Arztbesuch ratsam ist.

Wie erfolgt die Untersuchung der Augen bei Schmerzen?

Um den Grund für die Augenschmerzen ermitteln zu können, muss der Arzt sowohl die Augenhöhle als auch die Augenlider und die Augen selbst überprüfen. Es ist wichtig, auf alle weiteren Symptome zu achten.

Auch die Reaktion der Pupille wird mit einer Lampe überprüft. Der Augenarzt kann den Augeninnendruck messen, um auszuschließen, ob ein zu hoher Druck für die Schmerzen verantwortlich sind.

Für ein umfassendes Bild der Augen kommen häufig noch Gesichtsfelduntersuchungen, Sehtests, Spaltlampenuntersuchungen und Augenabstriche zum Einsatz. Vermutet der Arzt eine Allergie, besteht die Möglichkeit, einen Allergietest durchzuführen.

Besteht der Verdacht auf eine Sehnerventzündung am Auge, ist eine Kernspintomografie gefragt. Bei einer vermeintlichen Nasennebenhöhlenentzündung wird eine Computertomografie durchgeführt.

Patienten sollten den Augenarzt in jedem Fall auf ihre Krankengeschichte aufmerksam machen, falls mit vorherigen Erkrankungen ein Zusammenhang bestehen kann. Besteht ein Begleitsymptom, ist das ebenfalls zu nennen.

Wie werden Schmerzen am Auge behandelt?

Die Therapie von Augenschmerzen sieht ganz unterschiedlich aus. Je nachdem, welcher Grund für den Schmerz im Zuge der Untersuchung durch den Augenarzt festgestellt wurde, ist eine andere Vorgehensweise zu empfehlen.

In manchen Fällen muss nur eine passende Sehkorrektur her, in anderen erfolgt eine medikamentöse Behandlung. Liegt eine Infektion mit Bakterien vor, verschreiben Augenärzte meist antibiotische Tropfen. Und wenn ein Grüner Star zu den Ursachen gehört, kann eine Operation die richtige Entscheidung sein.

Wichtig ist, dass sich Betroffene stets an den Behandlungsplan des Arztes halten. Nur so können Ursachen für Augenschmerzen effektiv bekämpft werden. Bei manchen Erkrankungen können sogar dauerhafte Schäden am Auge entstehen, weshalb es essenziell ist, medizinische Hilfe zu suchen.

Sollte man Augen bei Schmerzen selbst behandeln?

Manchmal ist eine Eigentherapie durchaus möglich. Werden die Augenschmerzen und ein Fremdkörpergefühl durch einen oberflächlichen Fremdkörper verursacht, können Betroffene versuchen, diesen vorsichtig zu entfernen. Wichtig ist, hygienisch und mit äußerster Präzision vorzugehen. Andernfalls können die Beschwerden noch schlimmer werden.

Von einer Selbstmedikation sollten Betroffene absehen. Besonders dann, wenn die genaue Ursache nicht geklärt wurde, ist es nicht sinnvoll, auf gut Glück Arzneimittel zu verwenden. Bei viralen Infektionen muss ganz anders vorgegangen werden als bei bakteriellen Infektionen.

Zudem müssen vorab viele weitere Ursachen ausgeschlossen werden. Betroffene sollten die Behandlung ihres Auges nur dann vornehmen, wenn sie sich absolut sicher sind, was der Grund für die Schmerzen ist und wie sie ihn bekämpfen können. Ansonsten sind die Risiken für eine Verschlimmerung viel zu hoch.

Fazit: Augenschmerzen haben nicht immer eine harmlose Ursache

Zwar besteht bei auftretenden Augenschmerzen oftmals kein Grund zur Sorge, doch sie können durchaus das Anzeichen für diverse Erkrankungen sein. Wer daher starke Augenschmerzen feststellt oder unter zusätzlichen Symptomen leidet, sollte umgehend einen Augenarzt aufsuchen. Ein Experte der Augenheilkunde kann die Ursachen ermitteln und mit einer Therapie beginnen. Je nach Auslöser sieht diese anders aus. Oftmals entstehen Augenschmerzen auch bei einer Fehlsichtigkeit, was sich einfach mit einer Brille oder Kontaktlinsen lösen lässt. In vielen Fällen sind Schmerzen an den Augen keine Notfälle. Dennoch geben einige Erkrankungen Anlass zur Sorge.