8 häufige Probleme mit Gleitsichtbrillen – und wie Sie damit umgehen können!

Vielen Menschen fällt es ab Mitte 40 immer schwerer, scharf zu sehen. Der Grund dafür ist die weit verbreitete Alterssichtigkeit – auch Presbyopie genannt.

Eine beliebte Lösung, zu der in dem Fall gegriffen wird, ist die Gleitsichtbrille. Obwohl sie viele Vorteile mit sich bringt, kann die Nutzung einer Gleitsichtbrille auch mit Problemen einhergehen.

Dieser Ratgeber beschäftigt sich mit der Gewöhnung an eine Gleitsichtbrille und wie sich Probleme beim Tragen der Gleitsichtbrille beheben lassen.

Was ist eine Gleitsichtbrille und wie funktioniert sie?

Bei Gleitsichtbrillen handelt es sich um spezielle Brillen für Menschen mit Alterssichtigkeit und einer bestehenden Fehlsichtigkeit wie Kurz- oder Weitsichtigkeit. Die altersbedingte Weitsichtigkeit entsteht dadurch, dass das Auge ab ca. Mitte 40 nicht mehr in der Lage ist, auf Objektive in der Nähe scharf zu fokussieren. Somit sehen Menschen mit Alterssichtigkeit in der Nähe nicht mehr scharf. Viele wechseln in der Anfangsphase zwischen einer Brille für die Ferne und einer Brille für die Nähe – die klassische Lesebrille. Auf Dauer ist das jedoch sehr umständlich.

Die Gleitsichtbrille kommt ins Spiel! Sie vereint mehrere Brillen in einer, was einen ständigen Brillenwechsel überflüssig macht. Ihre Funktion erhält sie durch mehrere Sehfelder. So korrigieren ihre Gläser die Sicht stufenlos von der Nähe über den Zwischenbereich bis in die Ferne. Das Ziel einer Gleitsichtbrille ist ein natürliches Sehen. Daher gibt es zwischen den verschiedenen Sehfeldern keine abrupten Übergänge oder sichtbare Linien.

An eine Gleitsichtbrille muss man sich gewöhnen – das Sehen muss neu gelernt werden.

Die Nutzung einer Gleitsichtbrille sollte jedoch nicht unterschätzt werden. Das Sehverhalten muss komplett neu gelernt werden, was am Anfang zu einigen Problemen führen kann. Die Bewegungen des Kopfes und der Augen bestimmen die Sicht. Im Vergleich zu herkömmlichen Brillen sind die Sehfelder sehr eingeschränkt.

Wie ist eine Gleitsichtbrille aufgebaut?

Eine Gleitsichtbrille besteht aus mehreren Zonen:

  1. Im unteren Teil befindet sich der Nahbereich, welcher zum Lesen verwendet wird. Das Glas ist an der Stelle mit der Sehstärke ausgestattet, die Betroffene für nahe Entfernungen benötigen. Damit sind Objekte in 40-50 cm Entfernung gemeint.
  • Den mittleren Teil nutzen Träger, um auf Entfernungen von etwa einen Meter scharf zu sehen. Diese Zone ist es, die beispielsweise für die Arbeit am Computer genutzt wird.
  • Im oberen Bereich ist das Glas für größere Entfernungen ausgelegt. Diesen nutzt man, um Objekte scharf wahrzunehmen, die sechs Meter entfernt oder noch weiter weg liegen. Auch zum Autofahren nutzt man das obere Sichtfeld.

All diese Sehstärken werden individuell gemessen und auf die Brille übertragen. Somit ist jede Gleitsichtbrille an die Sehschwäche des jeweiligen Trägers angepasst. Sie lässt sich nicht von anderen Personen nutzen.

Häufige Probleme bei Gleitsichtbrillen

Das Konzept der Gleitsichtbrille ist vielversprechend. Dennoch kann es passieren, dass das ein oder andere Problem bei der Verwendung auftritt. Bei der Gleitsichtbrille treten jedoch nicht nur während der Eingewöhnung Probleme auf. Auch später sind gewisse Schwierigkeiten völlig normal. Hier muss jeder Betroffene selbst entscheiden, inwieweit damit umgegangen werden kann. Wir haben die häufigsten Probleme mit der Gleitsichtbrille zusammengetragen.

Schwierige Eingewöhnung mit der Gleitsichtbrille

Wer eine Gleitsichtbrille als Korrektur für Alterssichtigkeit verwenden möchte, sollte sich etwas Zeit lassen. Eine Umstellung geht nicht von heute auf morgen. Fakt ist: Um alle Vorteile einer Gleitsichtbrille genießen zu können, braucht es eine gewisse Eingewöhnung. Viele Menschen erfahren Schwierigkeiten dabei, sich an die nahtlose Übergangszone zwischen verschiedenen Sehfeldern zu gewöhnen. Die Folgen können von leichten Unschärfen bis hin zu einem Schwindelgefühl reichen.

Für eine ideale Eingewöhnung bei einer Gleitsichtbrille gilt somit, die Brille täglich zu tragen. Wichtig ist auch, nicht zwischen der Gleitsichtbrille und anderen Brillen zu wechseln. Zudem brauchen Träger eine gute Portion Geduld, wie die Erfahrungen vieler bei der Eingewöhnung bei Gleitsichtbrillen gezeigt haben.

Probleme mit der Gleitsichtbrille beim Gehen oder Laufen (Stürze durch fehlerhafte Tiefenwahrnehmung)

Ein gängiges Problem mit Gleitsichtbrillen ist eine fehlerhafte Tiefenwahrnehmung. Während das menschliche Auge darauf ausgelegt ist, sich zu bewegen, wenn wir etwas scharf sehen möchten, ist es bei der Gleitsichtbrille notwendig, den ganzen Kopf mitzubewegen. Wer sich daran noch nicht gewöhnt hat, riskiert eine fehlerhafte Tiefenwahrnehmung und die davon ausgehenden Risiken. Es besteht Stolper- und Sturzgefahr!

Das kann selbstverständlich in jeder Altersgruppe schwere Folgen haben. Doch vor allem im Alter kann ein Sturz große Schäden nach sich ziehen. Wer daher in hohem Alter auf eine Gleitsichtbrille umsteigt, sollte besonders vorsichtig sein.

Probleme mit Gleitsichtbrillen am Computer

Auch bei der Arbeit am Bildschirm konnten Schwierigkeiten im Zusammenhang mit einer Gleitsichtbrille festgestellt werden. Ein gängiges Problem besteht darin, scharf am Computer zu sehen. Man muss erst einmal die richtige Kopfhaltung finden, um eine optimale Sicht auf den Computerbildschirm zu haben. Auch hier spielt die Eingewöhnung bei Gleitsichtbrillen eine große Rolle. Experten raten dazu, mit verschiedenen Neigungswinkeln des Bildschirms und leichten Bewegungen des Kopfs zu arbeiten. So lässt sich der ideale Fokusbereich ermitteln.

Verschwommene Sicht mit Gleitsichtbrille beim Fernsehen

Nicht nur der Computerbildschirm ist von den Problemen mit Gleitsichtbrillen betroffen. Auch das Fernsehen kann schwierig werden. Hier kommt erschwerend dazu, dass sich das TV-Gerät in etwas weiterer Entfernung befindet. Wie auch bei der Computerarbeit sollten Betroffene mit verschiedenen Kopfhaltungen versuchen, die ideale Position herauszufinden.

Probleme mit der Gleitsichtbrille beim Lesen

Wer noch nicht lange eine Gleitsichtbrille nutzt, ist es vielleicht gewohnt, beim Lesen eine Brille auf- und abzusetzen. Das kann in der Anfangsphase zu Schwierigkeiten bei der Umstellung führen. Des Weiteren ist eine genaue Kopfhaltung für einen idealen Sehbereich nötig. Viele Nutzer einer Gleitsichtbrille haben auch Probleme damit, bei schwachem Licht zu lesen. Eine zusätzliche Lichtquelle ist somit meist unumgänglich. Generell zeigen Erfahrungen, dass das Lesen mit einer Gleitsichtbrille zunächst als anstrengend empfunden wird.

Der Nahbereich bei der Gleitsichtbrille wird häufig als unscharf wahrgenommen.
Der Nahbereich bei der Gleitsichtbrille wird häufig als unscharf wahrgenommen.

Schwierigkeiten mit der Gleitsichtbrille im Dunkeln

Schlechte Lichtverhältnisse können sich erheblich auf die Sicht mit einer Gleitsichtbrille auswirken. Vor allem im Dunklen kommt es zu Problemen, zu denen folgende gehören:

  • Verstärkung von Lichtreflexionen
  • Verschwimmen von Lichtpunkten
  • Verminderte Klarheit
  • Geringer Kontrast

Zusätzlich erschwerend können bestimmte medizinische oder optische Schwierigkeiten sein. Viele Menschen sind schon vor der Nutzung einer Gleitsichtbrille „nachtblind“, sehen also im Dunklen nicht allzu gut. Da das vor allem im Straßenverkehr problematisch werden kann, sollte man sich zunächst gut an die Gleitsichtbrille gewöhnt haben, ehe man sich ans Steuer setzt.

Schwindelgefühle mit Gleitsichtbrille

Viele Träger von Gleitsichtbrillen reagieren empfindlich auf Veränderungen in der visuellen Wahrnehmung. Somit kommt es besonders in der Eingewöhnungsphase zu Schwindel. Oftmals sind dafür die schiefen Verzerrungen in den unteren seitlichen Bereichen der Brillengläser verantwortlich.

In der Eingewöhnungszeit berichten viele von Schwindel mit der Gleitsichtbrille auf.
In der Eingewöhnungszeit berichten viele von Schwindel mit der Gleitsichtbrille auf.

Und auch die Formveränderung kann sich als problematisch erweisen. Vor allem dann, wenn für jedes Auge eine andere Glasstärke benötigt wird, werden Objekte unterschiedlich wahrgenommen. Diese Abweichung kann schnell zu einem Schwindelgefühl führen.

Um Schwindel durch die Gleitsichtbrille vermeiden zu können, muss die Brille optimal an den Träger angepasst sein. Des Weiteren gilt es, die unscharfen Zonen zu vermeiden. Generell haben die meisten Betroffenen zunächst mit Schwindelgefühlen zu kämpfen, die jedoch nach einer gewissen Zeit vergehen sollten.

Nacken- und Schulterschmerzen

Durch die Probleme, die mit der Nutzung einer Gleitsichtbrille im Zusammenhang mit dem Computer, dem Fernseher oder beim Lesen auftreten, ergibt sich eine weitere Problematik. Durch das angestrengte Anwinkeln des Kopfs und die ständige Suche nach der idealen Position können schnell Nacken- und Schulterschmerzen entstehen. Gleitsichtbrillen können Verspannungen begünstigen!

Nacken- und Schulterschmerzen sind auch ein typisches Symptom während der Eingewöhung an die Gleitsichtbrille.
Nacken- und Schulterschmerzen sind auch ein typisches Symptom während der Eingewöhung an die Gleitsichtbrille.

Eine weitere Ursache, aus der es zu Schmerzen im Nacken- und Schulterbereich kommen kann, ist übermäßige Computerarbeit. Gleitsichtbrillen sind für die scharfe Nah- und Fernsicht konzipiert. Alles im Zwischenbereich kann zu Problemen führen. Vor allem die intensive Arbeit am Computer kann sich daher negativ auf den Träger auswirken. Es wird eine ungünstige Haltung eingenommen und Schmerzen entstehen.

Warum sind so viele Gleitsichtbrillen fehlerhaft?

Da Gleitsichtbrillen eine Vielzahl an Funktionen erfüllen müssen, sind sie sehr komplex aufgebaut. In folgenden Bereichen kommen die Besonderheiten zum Tragen:

  • Messung
  • Anfertigung
  • Anpassung

Somit ist tiefgehendes Know-how seitens des Augenoptikers vonnöten. Wenn auch nur ein Wert minimal abweicht oder die Gleitsichtgläser nicht ideal geschliffen sind, kann es zu Problemen mit der Gleitsichtbrille kommen. Im schlimmsten Fall resultiert daraus nicht nur ein erhöhtes Unwohlsein, sondern es zieht auch gesundheitliche Probleme und ein vergrößertes Verletzungsrisiko nach sich.

7 Tipps zur besseren Eingewöhnung mit Ihrer Gleitsichtbrille

  1. Hochwertige Gläser kaufen: Die Qualität kann je nach Anbieter variieren. Nur hochwertige Gläser können das Sehvermögen optimal unterstützen.
  2. Brille individuell anpassen lassen: Eine Gleitsichtbrille sollte individuell zum Träger passen. Daher ist es wichtig, bei der Abholung noch einmal durch einen Spezialisten prüfen zu lassen, ob sie korrekt sitzt. So lässt sich auch ausschließen, ob spätere Probleme von einem etwaigen Anpassungs- oder Produktionsfehler herrühren.
  3. Zur Eingewöhnung Gleitsichtbrille durchgehend tragen: Auch wenn es anfangs unangenehm ist – der beste Weg, um sich an die Gleitsichtbrille zu gewöhnen, ist, sie täglich und andauernd zu tragen. Sie sollte nicht mit einer anderen Brille abgewechselt werden.
  4. Geduld: Es kann eine Weile dauern, bis man sich an die Gleitsichtbrille gewöhnt. Experten geben für die Eingewöhnung einen Zeitraum von ein bis vier Wochen an.
  5. Bei Objekten in der Ferne Kopf mitdrehen: Schlechtes Sehen trotz Gleitsichtbrille resultiert meist daraus, dass Träger ihren Kopf nicht mitbewegen. Auf diese Weise sieht man durch die unscharfen Randbereiche der Brille.
  6. Bei Objekten in der Nähe nur Augen bewegen: Das Sehen mit der Gleitsichtbrille ist im Nahbereich oft unscharf, wenn der ganze Kopf bewegt wird. Zudem entstehen dadurch oftmals Nackenschmerzen.
  7. Erst nach der Gewöhnung an die Gleitsichtbrille ans Steuer setzen: Andernfalls ist das Unfallrisiko zu hoch! Es kann zu lebensgefährlichen Situationen kommen.

Trifokallinse als Alternative zur Gleitsichtbrille

Wer selbst nach der Eingewöhnungsphase Probleme mit der Gleitsichtbrille hat, mag sich nach Alternativen umsehen. Tatsächlich gibt es einen Weg, wie sich eine scharfe Sicht ganz ohne Brille und trotz Alterssichtigkeit realisieren lässt. Die Rede ist von Multi- bzw. Trifokallinsen. Solche Linsen werden permanent eingesetzt. In einem operativen Eingriff entfernt der Chirurg die natürliche Linse, die für die Sehschwäche verantwortlich ist. Als Ersatz setzt er eine Trifokallinse ein, mit der die optimale Sehkraft wiederhergestellt wird. Man spricht auch von einem refraktiven Linsenaustausch.

Diese Vorgehensweise geht mit zahlreichen Vorteilen einher:

  • Dauerhafte Lösung: Dank einer Trifokallinse ist das Tragen einer Brille überflüssig. Diese Form der Sichtkorrektur ist dauerhaft.
  • Individuell abgestimmte Lösung: Jeder Mensch ist anders. Somit sind auch die Anforderungen an eine Trifokallinse unterschiedlich. Dank einer großen Auswahl an Linsen können individuelle Bedürfnisse erfüllt werden.
  • Nahtloses Sehen: Wer Probleme mit den Übergängen bei einer Gleitsichtbrille hat, wird sich über die Trifokallinse freuen. Hier gibt es weder Verzerrungen noch Einschränkungen des Sichtfelds.
  • Keine Eingewöhnungszeit: Sofort nach der Operation ist eine klare Sicht möglich!
  • Optimale Sicht auf vielen Ebenen: Sei es die Arbeit am Computer, das Lesen, das Autofahren oder eine andere Tätigkeit – dank des Linsenaustauschs ist stets eine scharfe Sicht gewährleistet.

Das Einsetzen einer Trifokallinse kann in Deutschland sehr teuer sein. Eine kostengünstige Alternative sind Trifokallinsen in der Türkei. Patienten können mehr als die Hälfte sparen, wenn sie sich für eine Linsen-OP zum Beispiel in Istanbul entscheiden. Die Agentur Health Travels steht Ihnen während Ihres Aufenthalts immer an Ihrer Seite und organisiert für Sie die gesamte Reise.

Übrigens: Auch bei Erkrankungen wie dem Grauen Star kann ein refraktiver Linsenaustausch Abhilfe schaffen.

Fazit: Lösungen für Probleme mit Gleitsichtbrillen

Gleitsichtbrillen sind eine beliebte Lösung für Menschen mit Alterssichtigkeit. Nur die Eingewöhnungszeit gestaltet sich etwas unangenehm, da Träger vor viele Herausforderungen gestellt werden. Einige Probleme mit Gleitsichtbrillen vergehen jedoch selbst nach vielen Wochen nicht. Wer sich nicht an diese Art der Sichtkorrektur gewöhnen kann, hat eine weitere Möglichkeit. Trifokallinsen gelten als beliebte Alternative zur Gleitsichtbrille, da sie nicht nur eine dauerhafte Lösung darstellen, sondern auch ganz ohne Eingewöhnungszeit einhergehen. So lassen sich die Probleme mit Gleitsichtbrillen gekonnt umgehen.