Heterochromie
Wenn die Iris eines Menschen unterschiedliche Farben aufweist, spricht man von einer Heterochromie. Es ist möglich, dass die Iris eines Auges unterschiedliche Farben beinhaltet. Allerdings kann es auch passieren, dass die Iris des rechten Auges eine andere Farbe aufweist wie die des linken Auges. Es gibt sowohl genetische als auch medizinische Ursachen für Heterochromie.
Formen der Heterochromie
Es gibt verschiedene Formen der Heterochromie:
- Heterochromia simplex: Hier liegt oftmals nur ein geringer Farbunterschied der Augen vor. Sehstörungen und andere pathologische Veränderungen kommen nicht vor.
- Heterochromia complicata: Die Fuchs-Uveitis – eine chronische Entzündung der vorderen Uvea besteht aus Heterochromie, Katarakt und Glaukom.
- Heterochromia sympathica: Durch eine einseitige Unterfunktion wird eine Iris mit der Zeit immer heller.
- Melanosis iridis: Eine Iris ist dunkler gefärbt.
Häufig ist der Farbunterschied der Augen harmlos und beeinträchtigt das Sehvermögen nicht. Einzig das Fuchs-Uveitis-Syndrom führt zu pathologischen Veränderungen.
Ausprägung der Heterochromie
Man unterscheidet zwischen einer kompletten, einer partiellen und einer zentralen Heterochromie. Bei einer kompletten Heterochromie haben beide Augen eine unterschiedliche Farbe. Dies ist meist angeboren, kann aber auch durch eine Krankheit oder eine Verletzung verursacht werden. Diese Form gilt als sehr selten, wird aber in den allermeisten Fällen als ästhetisch wahrgenommen.
Die partielle Heterochromie liegt vor, wenn ein Teil der Iris eines Auges eine andere Farbe aufweist als der Rest. Es können Flecken oder Streifen auftreten, was ebenfalls unterschiedliche Ursachen haben kann.
Von einer zentralen Heterochromie spricht man, wenn sich um die Pupille herum ein andersfarbiger Ring bildet. Diese Form ist in der Regel genetisch bedingt.
Ursachen einer Heterochromie
Heterochromie kann angeboren sein. In dem Fall liegen Mutationen oder Variationen in den Genen vor, die für die Steuerung der Melaninproduktion in der Iris verantwortlich sind. Oftmals tritt sie familiär gehäuft auf.
Im Gegensatz dazu steht die erworbene Heterochromie. Diese besteht nicht von Geburt an, sondern entwickelt sich im Laufe des Lebens. Mögliche Ursachen sind Verletzungen der Iris sowie entzündliche Erkrankungen. Ein Beispiel ist die Iritis – eine Entzündung der Iris, die mit Rötungen, Schmerzen und Lichtempfindlichkeit einhergeht. Auch das angesprochene Fuchs-Uveitis-Syndrom kann zur Heterochromie führen. Zudem können bestimmte Medikamente – unter anderem solche, die zur Behandlung eines Glaukoms eingesetzt werden – eine Heterochromie begünstigen.
Tritt eine Heterochromie im Laufe des Lebens auf, sollte sie immer von einem Augenarzt abgeklärt werden.