Tränendrüse (Glandula lacrimalis)
Die Tränendrüse gehört zum Tränenapparat und ist für die Produktion von Tränenflüssigkeit zuständig. Diese wird dazu benötigt, die Augenoberfläche zu befeuchten, damit sie nicht austrocknet und vor Fremdkörpern geschützt ist. Zudem spielt sie eine große Rolle bei der visuellen Wahrnehmung.
Aufbau und Funktion der Tränendrüse
Die Glandula lacrimalis – zu Deutsch: Tränendrüse – ist eine wichtige Struktur im Auge, die an der Produktion von Tränenflüssigkeit beteiligt ist. Sie besteht aus vielen kleinen Abschnitten, deren Aussehen an das von Trauben erinnert. In jedem Abschnitt befinden sich spezialisierte Zellen, die an der Produktion von Tränenflüssigkeit beteiligt sind. Diese enthält Wasser, Salze, Proteine und andere Substanzen, die das Auge schützen und seine Gesundheit aufrechterhalten.
Gesteuert wird die Tränendrüse von Nervenfasern, die mit dem Gehirn verbunden sind. Wenn ein Mensch weint oder sein Auge gereizt wird, werden diese Fasern aktiviert. Die Tränendrüse erhält ein Signal und beginnt damit, Tränenflüssigkeit zu produzieren. Diese gelangt durch winzige Kanäle – die Tränenwege – in den Bindehautsack des Auges. Nun können sich die Tränen unter anderem durch den Lidschlag über der Augenoberfläche verteilen.
Die Tränendrüse liegt seitlich oberhalb des Auges im Schläfenbereich. Eine weitere wichtige Drüse des Tränenapparats ist die Meibom-Drüse. Sie produziert Lipidsekrete, die sich am Rand des Augenlids ansammeln und eine ölige Schicht bilden.
Die Fossa glandulae ist eine Vertiefung im Schädelknochen, in der die Tränendrüse eingebettet ist. Dadurch ist sie vor äußeren Einflüssen geschützt. Die von der Tränendrüse produzierte Tränenflüssigkeit gelangt über den Tränennasengang in den Nasenraum. Dieser Gang – auch Ductus nasolacrimalis genannt – verläuft vom inneren Augenwinkel über die Nasenwand bis zur Nasenhöhle. Das ist der Grund, warum bei einer überschüssigen Tränenproduktion manchmal auch Flüssigkeit über die Nase abläuft.
Aufgaben der Tränendrüse
Die Hauptaufgabe der Tränendrüse besteht darin, Tränenflüssigkeit zu produzieren. Diese reinigt, befeuchtet und schützt das Auge. Da sie Fremdkörper ausspült und stets für eine glatte Augenoberfläche sorgt, unterstützt sie damit auch die Sehfunktion. Hinzu kommt, dass die Tränenflüssigkeit Enzyme enthält, die in der Lage sind, Bakterien abzutöten und Heilungsprozesse zu unterstützen.
Welche Erkrankungen betreffen die Tränendrüse?
Es gibt verschiedene Augenerkrankungen, die die Tränendrüse beeinträchtigen können:
- Dakryoadenitis: Diese akute Entzündung der Tränendrüse wird durch Infektionen mit Bakterien oder Viren verursacht. Betroffene haben mit Augenschmerzen sowie geröteten und geschwollenen Augen zu kämpfen. Auch allgemeines Unwohlsein und Fieber können bei einer Dakryoadenitis auftreten. Behandelt wird die Erkrankung in der Regel mit Antibiotika und Schmerzmitteln.
- Kongenitale Tränenwegverengung (Dakryostenose): Diese angeborene Erkrankung geht mit verengten oder blockierten Tränenwegen einher. Die Tränenflüssigkeit kann nicht richtig abgeleitet werden, was Augenrötung, erhöhten Tränenfluss oder eitrige Ausflüsse verursachen kann.
- Dakryozystitis: Bei dieser akuten Infektion des Tränensacks treten Schmerzen, Rötungen und Schwellungen sowie eitrige Ausflüsse und Fieber auf. Mit Antibiotika und manchmal auch chirurgischen Eingriffen kann die Blockade gelöst werden.
- Tränendrüsentumoren: Es gibt gutartige und bösartige Tumore an der Tränendrüse.
- Tränendrüsenzysten: In der Tränendrüse können sich mit Flüssigkeit gefüllte Hohlräume bilden. Sie sind aber sehr selten.
- Tränendrüsenatrophie: Wenn das Gewebe der Tränendrüse abnimmt, wird auch die Tränenproduktion verringert. Eine Tränendrüsenatrophie kann entstehen. Trockene Augen, Reizungen und erhöhtes Tränenfließen gehen damit einher.