Meibom-Drüse
Die Talgdrüsen, die sich an den Augenlidern befinden, heißen Meibom-Drüsen. Im Oberlid liegen davon rund 30, im Unterlid rund 20. In ihnen wird ein öliges Sekret produziert. Dieses ist für die Befeuchtung und den Schutz der Augenoberfläche wichtig. Zudem verhindern Meibom-Drüsen, dass die Tränenflüssigkeit überläuft.
Anatomie der Meibom-Drüse
Meibom-Drüsen sind Talgdrüsen entlang der inneren Ränder der Augenlider. Für die Bildung von Talg werden ganze Zellen des Drüsenepithels benötigt. Die Basalzellen bilden immer wieder neue Zellen nach. Der Reifungsprozess der Zellen führt zu einer Ansammlung von Fetten. Der Zellkern zerfällt und die Zelle löst sich auf, sodass die Fette als Talg von der Meibom-Drüse freigesetzt werden können. Das Hormon Testosteron fördert die Talgproduktion und das Drüsenepithel.
Meibom-Drüsen haben winzig kleine Öffnungen. Diese münden am hinteren Lidrand. Wenn das Augenlid nach außen umgekehrt wird, kann man die Drüsen als gelbliche Punkt-Linien erkennen.
Funktionen der Meibom-Drüse
Die Hauptfunktion der Meibom-Drüsen ist die Produktion von Meibum. Damit fetten sie den Lidrand ein und verringern damit die Reibung zwischen der Augenoberfläche und den -lidern. Beim Blinzeln sowie bei Augenbewegungen ist dies besonders wichtig. Des Weiteren wird das Überlaufen der Tränenflüssigkeit verhindert.
Noch eine Funktion der Meibom-Drüse ist die Stabilisierung des Tränenfilms. Er hat die Aufgabe, das Auge vor Trockenheit zu schützen. Damit unterstützt die Drüse den allgemeinen Augenkomfort.
Auch für die Augengesundheit ist die Meibom-Drüse und das Sekret, das sie absondert, von großer Bedeutung. Nicht nur Augentrockenheit kann verhindert werden, sondern auch Reizung, eine verschwommene Sicht sowie ein Fremdkörpergefühl.
Erkrankungen in Zusammenhang mit Meibom-Drüsen
Verschiedene Erkrankungen können die Meibom-Drüsen betreffen. Dazu zählen unter anderem folgende:
- Meibom-Drüsen-Dysfunktion (MDD): Bei dieser Störung funktionieren die Drüsen nicht richtig, sodass zu wenig Meibum produziert wird oder seine Zusammensetzung nicht stimmt. Auch eine Verstopfung der Drüsenausgänge ist denkbar.
- Blepharitis (Lidrandentzündung)
- Hagelkorn (Chalazion)
- Gerstenkorn (Hordeolum)
Meibom-Drüsen-Dysfunktion behandeln
Wurde eine MDD festgestellt, gibt es verschiedene Maßnahmen, die für eine Therapie infrage kommen. Die Anwendung von Wärme kann dabei helfen, dass sich verstopfte Meibom-Drüsen wieder öffnen. Der Abfluss von Meibum wird erleichtert. Hierfür gibt es spezielle Wärmebrillen, doch auch warme Kompressen können helfen.
Augentropfen und -salben können die Trockenheit des Auges lindern. Zudem kann eine sanfte Massage der Augenlider den Abfluss von Meibum anregen. Wichtig ist, den Druck gering zu dosieren.
Bei Entzündungen eignen sich entzündungshemmende Medikamente oder je nach Schwere Antibiotika. Wichtig ist bei einer Meibom-Drüse-Dysfunktion immer die Beratung durch einen Arzt.