Lederhaut (Sklera)
Die Lederhaut des Auges nennt sich auch Sklera und bildet die äußere Umhüllung des Augapfels. Dabei reicht sie vom Rand der Kornea bis zur Dura mater des Sehnervs. Eine ihrer wichtigsten Aufgaben ist es, die Form des Auges konstant zu halten. Zudem schützt sie das Auge und ist an der Steuerung der Augenbewegungen beteiligt.
Funktionen der Sklera
Die Lederhaut dient dem Schutz und der Unterstützung des Auges. Sie schützt die empfindlicheren Teile vor äußeren Einflüssen und stabilisiert die natürliche Form des Auges. Zudem sind an der Lederhaut verschiedene Augenmuskeln befestigt, die für die Beweglichkeit des Augapfels wichtig sind. So sind präzise Augenbewegungen und die genaue Fokussierung von Objekten möglich. Die Lederhaut ist lichtundurchlässig. Dadurch hält sie das Licht im Auge und macht möglich, dass es durch die Netzhaut fokussiert wird. Das macht die Sicht schärfer.
Aufbau und Position der Lederhaut
Die Sklera umgibt den gesamten Augapfel und hat eine weiße Farbe. Je nach Region ist sie zwischen 0,3 und 1 mm dick. Zwischen der Kornea und der Sklera liegt das sogenannte Limbus corneae. An dieser Stelle überragt die Lederhaut die Hornhaut in Form von Dachziegeln. Man spricht auch von einem Skleralsporn oder Korneoskleralfalz.
Die Lederhaut ist eine Schicht aus Kollagenfasern und Bindegewebe. Mit ihren Sehnen strahlen die äußeren Augenmuskeln in die Sklera ein. Auf der Hinterseite des Augapfels ist die Sklera durchlöchert, da der Sehnerv an dieser Stelle aus dem Augapfel tritt. Vorne ist die Sklera mit Bindehaut überzogen.
Man teilt die Lederhaut in drei Schichten auf:
- Die Lamina episcleralis (Episklera) enthält viele kleine Blutgefäße und Immunzellen wie Lymphozyten und Makrophagen. Die dient der Versorgung des Auges mit Nährstoffen und Sauerstoff.
- Die Substantia propria (Hornhaut Stroma) enthält vorwiegend kollagene Fasern, was der Lederhaut ihre Flexibilität und Festigkeit verleiht.
- Als Außenschicht enthält die Lamina fusca sclerae Melanozyten für die Pigmentierung sowie Fibrillenbündel und Fibroblasten. Sie bietet Schutz und unterstützt die Struktur des Auges.
Erkrankungen im Zusammenhang mit der Lederhaut
Die Sklera hat eine feste und weitgehend robuste Struktur. Dennoch kann auch sie von Erkrankungen und Verletzungen betroffen sein. Diese können die Funktion und Gesundheit des Auges maßgeblich beeinträchtigen.
Skleritis
Dieser entzündlichen Erkrankung liegen meist Infektionen, Autoimmunerkrankungen oder systematische Erkrankungen zugrunde. Sie führt zu Schmerzen, Rötungen, Sehstörungen und Knötchen im Auge.
Skleromalazie
Diese Erkrankung, die sehr selten auftritt, äußert sich dadurch, dass die Lederhaut immer dünner wird und an Elastizität verliert. Das kann die Augenstruktur schwächen und das Risiko von Verletzungen am Auge erhöhen.
Ikterische Sklera
Wenn ein bestimmtes Abbauprodukt von Hämoglobin – das sogenannte Bilirubin – im Blut erhöht ist, kann eine ikterische Sklera auftreten. Das Auge und die Haut bekommen eine gelbliche Färbung. Da dies auf ernste gesundheitliche Probleme wie Hepatitis, Gallensteine oder Eine Leberzirrhose hindeuten kann, ist es wichtig, der Ursache einer ikterischen Sklera auf den Grund zu gehen.
Skleraverletzungen
Schläge oder Schnitte können ein Trauma auslösen und Verletzungen wie Risse nach sich ziehen. Zudem können dadurch einfacher Fremdkörper in das Auge eindringen. Daher müssen Verletzungen der Lederhaut sofort ärztlich behandelt werden.
Fremdkörper in der Sklera
Wenn Fremdkörper in die Lederhaut eindringen, kann das in Infektionen, Entzündungen und anderen Komplikationen resultieren. Um Schäden an der Lederhaut zu verhindern, sollten Fremdkörper schnellstmöglich entfernt werden.
Dass sich die Lederhaut im Laufe der Zeit verändert, ist vollkommen normal. Im Alter ändert sich die Kollagenstruktur in der Sklera durch eine zunehmende Quervernetzung. Das kann die Lederhaut mit der Zeit verhärten. Damit kann die Lederhaut nicht mehr so flexibel auf Schwankungen des Augeninnendrucks reagieren, was gerade für Glaukom-Patienten relevant ist.