Adaption des Auges
Das menschliche Auge kann sich an unterschiedliche Lichtverhältnisse anpassen. Diese Fähigkeit nennt sich auch „Adaption“. Das Ziel dabei ist, die Umgebung optimal wahrzunehmen. Dazu laufen verschiedene Prozesse ab. Auf diese Weise kann das Auge sowohl bei Helligkeit als auch im Dunklen eine klare und scharfe Sicht ermöglichen.
Adaptionsreaktionen des Auges
Man unterscheidet verschiedene Adaptionstypen. Folgende Formen von Adaptionen gibt es:
- Chromatische Adaption: Die Rezeptoren in der Netzhaut sind auf verschiedene Spektralbereiche spezialisiert. Daher kann das Auge auf verschiedene Farbreize regulierend wirken. Der Mensch nimmt daher den Wechsel der Farbtemperatur des Umgebungslichtes kaum wahr. Man spricht auch von einem Weißabgleich.
- Hell-Dunkel-Adaption: Die Retina kann sich auf verschiedene Art und Weise einstellen, damit die visuelle Wahrnehmung in unterschiedlichen Helligkeitsstufen möglich ist.
- Transiente Adaption: Bei diesem Anpassungstyp kommt es zu einer raschen Ermüdung der Augen. Er tritt dann auf, wenn das Auge sehr schnell zwischen hoher und niedriger Lichtintensität wechseln muss.
Wie funktioniert die Hell-Dunkel-Adaption?
Die Adaption des Auges ist ein komplexer Prozess. Besonders die Hell-Dunkel-Adaption involviert anatomische sowie physiologische Mechanismen. Eine grundlegende Reaktion ist der Pupillenlichtreflex. Dabei wird die Pupillengröße reguliert: Bei geringem Lichteinfall weitet sie sich, damit mehr Licht ins Auge gelangt und die Empfindlichkeit der Photorezeptoren steigt. Ist es eher hell, verengt sich die Pupille. So wird die Lichtmenge reduziert und eine Überbelichtung kann verhindert werden.
Bei den Photorezeptoren handelt es sich um lichtempfindliche Zellen in der Netzhaut, die maßgeblich an der Wahrnehmung beteiligt sind. Es gibt Stäbchen und Zapfen: Stäbchen kommen beim Sehen in schwachem Licht ins Spiel, während Zapfen bei der Adaption des Auges bei Tageslicht zum Einsatz kommen. Zudem sind sie für die Farbwahrnehmung zuständig.
In den Photorezeptoren befinden sich lichtsensible Moleküle, die auch Sehpigmente heißen. Sie passen sich ebenfalls an und sind an der Adaption des Auges beteiligt. Sie regenerieren sich bei Dunkelheit, um die Lichtempfindlichkeit zu erhöhen, und desensibilisieren sich bei Helligkeit, damit es nicht zu einer Überstimulation kommt.
Zu guter Letzt ist noch das Gehirn beteiligt. Von der Netzhaut gelangen Signale an das Gehirn, wo das visuelle System die eingehenden Informationen verarbeitet. Ein klares und präzises Bild entsteht.
Was kann die Adaption des Auges beeinträchtigen?
Verschiedene Faktoren können sich nachteilig auf die Adaption des Auges auswirken, sodass es zu einer Sehschwäche kommt. Verschiedene Gesundheitszustände sowie individuelle Unterschiede können die Adaption ebenfalls beeinflussen. Wichtig ist, die tatsächlich Ursache zu ermitteln, um passende Maßnahmen zu ergreifen.
Beeinträchtigt wird die Adaption des Auges beispielsweise durch Verletzungen am Auge sowie Erkrankungen wie der Grüne Star, der Graue Star oder eine Makuladegeneration. Netzhauterkrankungen können zu Gesichtsfeldausfällen und Nachtblindheit führen.
Auch Nervenerkrankungen sowie Probleme mit der Augenmuskulatur begünstigen eine beeinträchtige Adaption des Auges. Zu nennen ist ebenfalls ein Mangel an Vitamin A. Er schränkt die normale Funktion der Photorezeptoren ein.