Wavefront Lasik

Lasern auf Basis der Wellenfront-Analyse

Bei der Wellenfront geführten Lasik wird vor dem eigentlichen “Lasern” ein individueller Scan der Augen durchgeführt, mit Hilfe dessen auch Sehfehler höherer Ordnung lokalisiert und im Anschluß korrigiert werden können. Sehfehler höherer Ordnung (higher order aberrations) können mit den Standardverfahren beim Optiker oder Augenarzt nicht identifiziert werden und resultieren in optischen Symptomen wie Halos, Blendungen und Einschränkungen bei der Nachtsicht.  Synonyme für die Wellenfront-Lasik sind Wavefront-Lasik und Aberrometer-Lasik.

Schritt 1: Die Wellenfront-Analyse

Bevor die Korrektur der Kurz-, Weitsichtigkeit oder Hornhautverkrümmung durch Anwendung des Excimerlasers stattfindet, wird ein genetischer “Fingerabdruck” des Auges erzeugt. Dies geschieht, indem zunächst ein Lichtstrahl auf die Netzhaut des Auges gesendet wird. Das nun, durch die Linse, Pupille und Hornhaut zurückgeworfene Licht wird von einem Sensor erfasst, welcher die Unregelmäßigkeiten dieses reflektierenden Lichts an 250 verschiedenen Punkten misst. Es wird somit eine präzise, dreidimensionale Karte der Hornhaut des Auges erstellt, welche die optischen Aberrationen (Sehfehler höherer Ordnung) genau abbildet. Mit Hilfe dieser Analyse kann während der Laserbehandlung eine individuelle und noch präzisere Korrektur der Fehlsichtigkeit durchgeführt werden.

Schritt 2: Öffnung des Hornhautdeckels (Mikrokeratom)

Im Anschluss an den Wavescan wird nun, wie bei der klassischen Lasik, der Flap erzeugt. Nachdem die Augen des Patienten lokal betäubt wurden, kann der Fixationsring zur Stabilisierung auf das Auge gesetzt werden. Mit dem Präzisionsmesser (Mikrokeratom) erfolgt dann der Schnitt. Die oberste Schicht der Hornhaut (Flap) wird mit einem feinen Instrument zurückgeklappt, damit die Laserbehandlung erfolgen kann. Nachdem das Auge vom Stabilisierungsring befreit worden ist, kann der Patient unter dem Lasergerät positioniert werden.

Schritt 3: Korrektur der Fehlsichtigkeit (Excimerlaser)

Die individuelle Daten des Wellenfront-Analyse fließen jetzt in die Laserbehandlung ein. Dies geschieht, indem der Operateur die Daten in die Lasersoftware eingibt und anhand dieser den Excimerlaser einstellt. Je nach Beschaffenheit der Hornahut des Patienten erfolgt der Gewebeabtrag durch den Laser. Bei der Wellenfront-Lasik werden neben den Sehfehlern niedrigerer Ordnung wie Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit oder dem Astigmatismus somit auch die Sehfehler höherer Ordnung behoben. Dank der Wellenfront-Analye kann mit dem Excimerlaser also eine ganz individuelle
Hornhautmodellierung vorgenommen werden.

Schritt 4: Zurückklappen des Flaps (Hornhautdeckel)

Nach der Augenlaserbehandlung wird das offene Auge mit Hilfe des Flaps “verbunden”. Die oberste Schicht der Hornhaut, welche anfangs mit dem Mikrokeratom geöffnet wurde, wird nun, nach gründlicher Reinigung und Spülung des Auges, wie eine “Tür” wieder zugeklappt. Der Flap saugt sich von selbst an und haftet an der Hornahut, sodass keine Gefahr für das Auge besteht. Er dient dem gelaserten Auge sozusagen als natürliches Wundpflaster. Im Normalfall ist bei einer Wellenfront-Lasik nach wenigen Stunde die volle Sehkraft wieder erreicht und der Patient kann jetzt ohne Brille und Kontaktlinsen sehen.

Vorteile der Wellenfront-Lasik:

  • durch eine Brille nicht korrigierbare Fehlsichtigkeiten können korrigiert werden
  • individuelle Lasikbehandlung, je nach Hornhaut des Patienten
  • Korrektur von Sehfehlern höherer Ordnung: Halos, Blendungen, Kontrastsicht und Nachtsicht
  • Das Sehen bei ungünstigen Lichtverhältnissen wird verbessert

Grundsätzlich ist zu sagen, dass nicht jeder Patient eine Wellenfront-gefürte Lasik benötigt, da nicht jeder Patient Sehfehler höherer Ordnung (Aberrationen) hat.

Wann kommt die Wellenfront-Lasik zur Anwendung?

  • Kurzsichtigkeit: bis ca. -12 dpt
  • Weitsichtigkeit: bis ca. +6 dpt
  • Hornhautverkrümmung: bis ca. 6 dpt

Weitere Lasik-Verfahren:

  • Lasik
  • Femto-Lasik
  • Monovision-Lasik
  • PRK / LASEK